Aue-Coach Dotchev warnt vorm Dynamo-Turm: "Gehen raus und wollen gewinnen!"
Aue - "Beide sind wir sehr ambitioniert", stellt Pavel Dotchev (58) vor dem Spitzenspiel am heutigen Freitag gegen die SG Dynamo klar. Dass Dresden hoch will, ist unlängst bekannt, auch die Mehrzahl der Drittliga-Trainer sieht das so. Dotchev selbst sieht bekanntlich Osnabrück und Rostock bei der Vergabe um die Aufstiegsplätze ganz vorne. Gleichzeitig unterstrich er erstmals, dass der FC Erzgebirge Aue aufsteigen will. Und das ist gut und richtig!
Eine solche Ansage hätte letztes Jahr nach dem Derbysieg in der Rückrunde gutgetan, um nochmal die letzten Kräfte zu bündeln. Nun ist man frühzeitig aus der Deckung gekommen.
Das hat vielleicht nicht jeder im Lößnitztal gerne gehört, von wegen Understatement ist besser als den Mund zu voll zu nehmen. Aber sind wir doch mal ehrlich: Die halbe 3. Liga kämpft um den Auf-, der Rest gegen den Abstieg. Insofern hat Dotchev alles richtig gemacht.
Und! Er weiß auch um das Potenzial seiner Mannschaft. Die ist im Kern zusammengeblieben und hatte nur zwei wirklich wichtige Abgänge mit Marco Schikora (29) und Tim Danhof (27) zu kompensieren.
"Wir brauchen uns nicht verstecken. Wir gehen raus und wollen gewinnen!", betont Dotchev. Niemand bräuchte irgendjemanden vorab darauf hinweisen, welche Bedeutung die Partie hat. Alle seien sich der Brisanz bewusst.
"Letztlich gibt es aber nicht mehr als drei Punkte zu vergeben. Aber die wollen wir uns holen", powert der Veilchen-Coach.
Aue-Coach Dotchev: "Ich verhindere lieber die Flanken, statt sie hinterher im Strafraum zu verteidigen"
Dafür nahm der Trainerfuchs im Vorfeld nochmal das Verteidigen von Flanken in den Fokus, denn mit Stefan Kutschke (35) habe sein Gegenüber Thomas Stamm (41) eine echte Waffe vorne drin.
Dotchev verbrachte deswegen die Woche damit, vorhandene Defizite abzubauen: "Wir müssen besser verteilen und kommunizieren. Ich verhindere lieber die Flanken, statt sie hinterher im Strafraum zu verteidigen. Denn wie willst du das hinterher gegen Kutschke im Fünfmeterraum verteidigen?", fragt Dotchev. Eine berechtigte Frage, denn keiner im Aue Kader reicht an die Größe von Dynamos "Turm" heran.
Dotchev ist aber nicht nur der Taktiker, sondern auch der, der über die emotionale Schiene kommt.
"Wir werden bei der Spielvorbereitung auch noch mal ein paar Sequenzen vom Derbysieg Anfang des Jahres zeigen!"
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag