Aue-Coach Dotchev vor Rostock-Spiel: "Dann gehen wir volles Risiko!"
Aue - Dynamo Dresden hat dem FC Erzgebirge Aue am Freitag nicht den Gefallen getan, mit leeren Händen aus Düsseldorf (2:2) zurückzukehren. Aue braucht damit aus den nächsten drei Partien mindestens zwei Siege. Am Sonntagnachmittag muss gegen Hansa Rostock also geliefert werden.
Pavel Dotchev (56) war das aber schon vor dem Spielausgang in Düsseldorf bewusst. "Unabhängig vom Ergebnis müssen und wollen wir unser Heimspiel gewinnen und unser Gesicht wahren. Wozu das am Ende gut ist, werden wir sehen", so der FCE-Coach.
Vorher wie nachher gilt für ihn: "Die Tabelle wird sich nicht ändern, aber die Situation." Ingolstadt ist seit Freitagabend abgestiegen. Lila-Weiß dagegen ist zum Siegen verdammt, um zwei Zähler näher an Dynamo heranzukommen.
Das ist ein Vabanquespiel, denn die Gewissheit, dass Aue kommen muss, spielt Rostock womöglich in die Karten. "Wenn es zur 70. Minute 0:0 steht, werden wir volles Risiko gehen", offenbart Dotchev sein Blatt.
Was bleibt ihm auch anderes übrig? "Wir wollen gewinnen. Ich vertraue meiner Mannschaft, dass wir das schaffen. Der Abstiegsplatz ist keine neue Situation für uns. Sich jetzt verrückt zu machen, bringt nichts", stärkt der 56-Jährige seiner Elf den Rücken.
Aue-Trainer Dotchev: "Die Fans mussten viel mit uns leiden. Es wäre eine tolle Sache, wenn sie jetzt mit uns feiern"
Was möglich ist, wenn der Kopf frei ist, zeigten die Veilchen letztes Wochenende in Heidenheim. Ben Zolinski (29) traf beim 2:0 doppelt. "Wenn wir an die Art und Weise anknüpfen, bin ich guter Dinge", zeigt sich der 29-Jährige optimistisch.
Für Zolinski, der zum Hinspiel beim Aufsteiger verletzt war, hat das Ostduell auch eine persönliche Note. "Das war mein Ausbildungsverein, bei dem ich die ersten Schritte im Profibereich gemacht habe. Dadurch habe ich eine große Verbindung dorthin. Außerdem lebt meine Familie in Mecklenburg-Vorpommern", verrät Zolinski.
Er und Dotchev, in der Saison 2017/18 Hansa-Coach, sehen sich mit einem mit 2500 Fans proppenvollen Gästeblock konfrontiert. Wer um die Stimmgewalt der Hanseaten weiß, kann sich darauf einstellen, dass beide Teams den zwölften Mann hinter sich haben. Wobei Aues Anhang bislang weitaus mehr Leidensfähigkeit bewies.
"Wir schulden ihnen etwas. Die Fans mussten viel mit uns leiden. Es wäre eine tolle Sache, wenn sie jetzt mit uns feiern. Es wird eine tolle Kulisse. Da brauchen wir Emotionen auf dem Platz!", fordert Dotchev.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag