Aue-Coach Dotchev und die Systemfrage

Aue - Letzte Saison konnte Pavel Dotchev (57) den Veilchen nur bedingt seine Handschrift mitgeben. Der FC Erzgebirge Aue war durch die schlechte Hinrunde lange ein Getriebener, musste reagieren, statt zu agieren. Und es musste Stabilität hinein.

FCE-Trainer Pavel Dotchev (57) hatte in der Vorsaison Aufräumarbeiten bei seinem Team zu erledigen und einiges zu entsorgen. Jetzt steht der Feinschliff an.
FCE-Trainer Pavel Dotchev (57) hatte in der Vorsaison Aufräumarbeiten bei seinem Team zu erledigen und einiges zu entsorgen. Jetzt steht der Feinschliff an.  © picture point/Sven Sonntag

Dotchev setzte auf wenig Rotation, was Erfolg brachte, hinten hinaus, als sich nach der XXL-Saison mit WM-Pause Ermüdungserscheinungen zeigten, aber zu einem Abflachen der Formkurve führte.

Aue brachte die Saison über die Runden, bekam dafür keinen Schönheitspreis. Doch danach fragt niemand, wenn im Sommer an den richtigen Stellschrauben gedreht wird.

"Ich werde der Mannschaft zwei Systeme vor Augen führen. Das 4-2-3-1, was ich bevorzuge, und dann noch das 4-3-3, um auf bestimmte Dinge beim Gegner reagieren zu können", erklärt Dotchev.

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Das "Reagieren" setzt der 57-Jährige in der Art, wie er es betont, bewusst in Anführungszeichen. "Mir ist lieber, der Gegner hat sich auf uns einzurichten, sodass er reagieren muss, statt selbst die Mannschaft immer wieder auf Sachen einzustellen und nur zu reagieren", bevorzugt Dotchev eine aktive Herangehensweise.

In seinem Lieblingssystem spielten Antonio Jonjic (23) und Dimitrij Nazarov (33) die erste Geige. Beide sind nun weg. Fürs 4-3-3 braucht es schnelle Außen. Mit Paul-Philipp Besong (22) gibt es hier einen weiteren Abgang zu verschmerzen.

Aue-Coach Dotchev: "Wenn wir noch den ein oder anderen Spieler abgeben, können wir noch etwas machen"

Kickt auch selbst gern gegen die Kugel: Aue-Trainer Pavel Dotchev (57).
Kickt auch selbst gern gegen die Kugel: Aue-Trainer Pavel Dotchev (57).  © picture point/Sven Sonntag

Dotchev und sein Vorgesetzter Sportchef Matthias Heidrich (45) mussten zwangsläufig am Kader Hand anlegen. Borys Tashchy (29) wurde gehalten. Junge Talente wie Joshua Schwirten (21) oder Sean Seitz (21) und Steffen Meuer (23) geholt, genauso wie der erfahrene Torjäger Marcel Bär (31).

Dazu wurde an der Kostenschraube gedreht. Elias Huth (26), einer der Besserverdiener, wechselte nach Vertragsauflösung zu Jahn Regensburg, Ulrich Taffertshofer (31) nach Auslaufen seines Kontrakts zum VfB Lübeck.

Alexander Sorge (30) soll wie Felix Göttlicher (21) und Ramzi Ferjani (22) noch gehen. Alle drei sind Innenverteidiger - und Rechtsfüßer, von denen bei Aue ein Überangebot besteht.

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"Wenn wir noch den ein oder anderen Spieler abgeben, können wir noch etwas machen, was aber nicht zwingend ist", sagt Dotchev.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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