Aue-Coach Dotchev überzeugt vom Nachwuchs: "Priorität bleibt aber die erste Mannschaft"
Aue - Erzgebirge Aue Coach Pavel Dotchev hatte sich am Dienstagnachmittag gegen Lok Leipzig (2:1) zurücknehmen wollen und deswegen das Coaching seinem 'Co' Jörg Emmerich (58) überlassen.
Als der nach einem Wortgefecht mit Schiri Alexander Sather von der Seitenlinie musste, blieb dem 58-Jährigen wohl oder übel nichts anderes übrig, als aus der zweiten eine Reihe nach vorne zu treten. Mit wachsamem Auge verfolgte der Fußballlehrer das Geschehen, gab Hinweise, verteilte Lob.
Testspieler Ali Loune (22) erhielt gute Kritiken. Ihm bescheinigte Dotchev Aggressivität gegen den Ball, das richtige Zweikampfverhalten und die nötige Ruhe am Ball. Das wird mit in die Beurteilung einfließen, ob der defensive Mittelfeldspieler vom 1. FC Nürnberg verpflichtet, respektive ausgeliehen wird.
Sportchef Matthias Heidrich (46) behielt den 22-Jährigen ebenfalls genau im Auge. Überhaupt hatte Heidrich alles genau im Fokus. Dafür lieh er sich auch mal kurz die Kamera von Sportfotograf Sven Sonntag.
Alle(s) im Fokus behalten war mit ein Grund für den Test gegen Regionalligist Leipzig, wie Dotchev hinterher TAG24 erklärte: "Das Ergebnis ist nicht so entscheidend. Klar gibt es uns ein gutes Gefühl. Quentin Fraulob (17) zum Beispiel, der letzte Saison bereits bei uns zum Einsatz kam, hat es gut gemacht".
Dotchev weiter: "Domenic Köppel (16) hatte ich bisher noch nicht gesehen. Auch er hat mir richtig gut gefallen. Es freut mich, dass wir gute Jungs in unserem Nachwuchs haben. Es ist ein Teil unserer Arbeit, die jungen Leute heranzuführen. Die Priorität bleibt aber die erste Mannschaft."
Auf Aue warten der DFB-Pokal und das Dresden-Derby
Deswegen sei es ihm wichtig, dass die Spieler, die nicht in der ersten Elf stehen, auf ihre Einsatzzeiten kommen. "Wir wollen uns um die Jungs kümmern, die in der 3. Liga nicht so oft spielen, damit sie auch auf einem guten Level sind", so Dotchev.
Zumal die Verletzungen von Niko Vukancic (22) und Can Özkan (24) gezeigt haben, wie schnell es gehen kann, dass jemand ins kalte Wasser geworfen wird, wie Tim Hoffmann (19), der für Vukancic in die Viererkette gerückt ist.
"Wir haben DFB-Pokal, danach Dresden. Die, die spielen, haben ihre Spielfitness. Die anderen brauchen sie aber genauso", betont Dotchev.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag