Aue-Coach Dotchev über ZFC-Pleite: "Lieber jetzt auf die Fresse!"
Bad Blankenburg - "Ich will jetzt nicht großartig kritisieren", begann Pavel Dotchev (58) seine Einschätzung zum 0:4 im Testspiel gegen Regionalligist ZFC Meuselwitz.
Der 58-Jährige ist erfahren genug zu wissen, wie das in der Vorbereitung läuft. Am Wochenende schlägt man Glenavon zur Saisoneröffnung 5:0. Da herrscht eitel Sonnenschein.
Drei Tage später blamiert man sich ergebnistechnisch gegen die Zipsendorfer. Danach kräht spätestens kein Hahn mehr, wenn Aue zum Auftakt gegen Hannover 96 II. voll da ist.
Eine Vorbereitung, die komplett geräuschlos abläuft, in der von Sieg zu Sieg geeilt wird, verkleistert auch den Blick, weshalb Dotchev, wenn auch zähneknirschend, der Niederlage auch etwas abgewinnen kann: "Ich habe jetzt ein paar Sachen, wo ich ansetzen kann. Der Gegner hat uns das Leben schwer gemacht."
Langes Bein reingestellt, zack war der Angriff unterbrochen. In die Zweikämpfe kam Aue auch nicht so recht hinein. "Dazu machen wir Fehler", sagt Dotchev, unter anderem anspielend auf die Szene vor dem 0:4, als Anthony Barylla dem Gegner den Ball in den Fuß spielte.
Dotchev: "Lieber jetzt in der Vorbereitung mal auf die Fresse!"
"Ich habe aber auch Verständnis für die ein oder andere Sache, weil wir durcheinander gewürfelt haben. Mir ging es nicht ums Ergebnis, sondern darum, die Spieler weiterzuentwickeln", so Dotchev, der auch nochmal zu bedenken gibt, dass einige Spieler noch dabei sind aus Verletzungen zurückzukommen, die sie Ende letzter Saison außer Gefecht gesetzt hatten und wo jetzt einfach noch die Spielpraxis fehlt.
Dennoch zeigte sich der Fußballlehrer überrascht, dass Aues linke Seite in der ersten Halbzeit eine Problemzone war, um zugleich wiederum schützend die Hand über seine Spieler zu halten.
Dotchev: "Linus Rosenlöcher ist mehrere Monate ausgefallen. Genau solche Spiele in der Vorbereitung braucht er. Bei Barylla merkt man es, wie viele Fehlpässe er gespielt hat. Auch er war lange verletzt. Sie brauchen jetzt genau diese Spielpraxis. Lieber jetzt in der Vorbereitung mal auf die Fresse!"
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag