Aue-Coach Dotchev nimmt sich selbst in die Pflicht: "Trage die Verantwortung"
Aue - Es ist noch gar nicht lange her, da strotzten die Veilchen noch vor Selbstbewusstsein. Die Ergebnisse stimmten und der FC Erzgebirge Aue reichte Anfang März als einer von elf Drittligisten die Lizenzunterlagen für die 2. Bundesliga ein.
Anderthalb Monate später ist die Möglichkeit für den Wiederaufstieg längst nicht mehr gegeben, die Abstiegsgefahr dagegen nach wie vor nicht gebannt. Aue tritt seit Wochen auf der Stelle. Das nagt am Selbstbewusstsein, wie das 2:3 gegen Verl zeigte.
"Es ist ganz deutlich zu erkennen gewesen, dass meine Mannschaft sehr verunsichert ist und viel Nervosität dabei war", meinte FCE-Coach Pavel Dotchev (57) zum Auftritt seiner Mannschaft gegen den direkten Tabellennachbarn, der vor dem Spieltag lediglich drei Zähler mehr auf dem Konto hatte.
Komplett sicher waren die Ostwestfalen vor Anpfiff also auch noch nicht, gingen ihre Aufgabe aber ganz anders an. "Ich muss sagen, wir haben im Kollektiv zusammengehalten, alles reingehauen, weil wir wussten, dass es wieder einen riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt bedeuten würde", erklärte Verls Cheftrainer Michel Kniat (37) im Nachgang.
Die spielerisch starken Ostwestfalen legten ein Selbstverständnis an den Tag, das Aue vor nicht allzu langer Zeit selbst noch hatte.
Der Aue-Trainer sieht sich in der Pflicht
Nun haben die Veilchen mehr mit sich als dem Gegner zu kämpfen, wie Dotchev registrierte: "Wir hatten viele Abstimmungsfehler. Natürlich hat Verl viel gut gemacht, aber mit freundlicher Unterstützung von uns. Die Fehler, die wir gemacht haben, waren einfache. Der Gegner war immer schneller und gedanklich besser."
Nervosität, ein starker Gegner und Verunsicherung hätten in Summe auch zur fünften Niederlage innerhalb der letzten sechs Pflichtspiele geführt, so Dotchev.
Der 57-Jährige sieht sich nun in der Pflicht: "Ich trage die Verantwortung für Siege und Niederlagen. Für mich ist diese Niederlage ein bitterer Rückschlag. Ich werde die Mannschaft wieder aufrichten und wir werden wieder Spiele gewinnen."
Dotchev ist überzeugt: "Das ist eine Herausforderung, die ich meistern werde, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher!"
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag