Aue-Coach Dotchev nach Sieg gegen Elversberg erleichtert
Aue - Der FC Erzgebirge Aue hat dem zuletzt stetig gestiegenen Druck standgehalten und genau zum richtigen Zeitpunkt abgeleitet. Mit dem Sieg bei der SV Elversberg dürften nicht nur die letzten Zweifel am Klassenerhalt ausgeräumt sein.
"Erstmal ein Glück auf von meiner Seite...", sagte ein sichtlich erleichterter Pavel Dotchev (57) zum Einstieg in sein Spielfazit. Eigentlich eine Begrüßung, wie sie im Schacht gängig ist und vom 57-Jährigen schon unzählige Male auf Spieltags-Pressekonferenzen gebraucht wurde.
Als es sportlich zuletzt nicht lief, hing sich mancher in den Kommentaren (z.B. auf YouTube) daran auf, dass Dotchev das "Glück auf" mal nicht über die Lippen kam, wie vor Verl, als er "Hallo allerseits" in die Runde wünschte oder der Elversberg-Spieltags-Pressekonferenz, auf der er allen einen "guten Morgen" wünschte.
Ist sportlich alles am Laufen, kräht kein Hahn danach, ist das Gegenteil der Fall, werden selbst solche Nichtigkeiten kritisch beäugt und Zweifel an der Identifikation mit dem Kumpelverein laut.
Insofern hat Dotchev nach dem Husarenstück in Elversberg erstmal doppelt Ruhe: Aue ist der Klassenerhalt mit nun 42 Punkten bei elf Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge und nur noch 15 zu vergebenden Punkten nahezu sicher.
Dazu folgte auf die intern geäußerte Kritik an den letzten Auftritten gegen Verl, Halle, Meppen, Chemnitz oder 1860 München die passende Antwort.
Aue-Coach Dotchev nach Sieg gegen Elversberg: "Das war ein toller Einsatz und eine kämpferische Einstellung"
"Ich bin sehr glücklich in Elversberg gewonnen zu haben, vor allem nach der Situation, in der wir uns befanden", so Dotchev.
Aue gelang, woran zuvor elf andere Drittligisten scheiterten: Elversberg daheim zu bezwingen. Der Aue-Coach griff dafür tief in die Trickkiste und ließ seine Elf mit Dreier- bzw. gegen den Ball Fünferkette agieren.
Dotchev: "Ich musste das System ändern, was gewollt war, um dem Gegner das Gefühl zu geben, dass er das Spiel dominiert."
Elversberg hatte viel Ballbesitz, konnte damit gegen die tief stehende und vor allem zentral massive FCE-Verteidigung aber wenig anfangen. "Mir war wichtig, die Gegentore, die wir letzte Zeit bekamen, abzustellen und dann auf unsere Chance zu warten", erklärt Dotchev.
Omar Sijaric (21) nutzte die sich bietende Gelegenheit zum Sieg. Dotchev: "Ich hatte gehofft, dass wir die Geduld haben und unsere Chance kriegen. Das war ein toller Einsatz und eine kämpferische Einstellung."
Titelfoto: IMAGO/Fabian Kleer