Aue-Coach Dotchev nach Sieg gegen Bielefeld glücklich: "Haben 100 Prozent Gas gegeben!"
Aue - Was wurde Coach Pavel Dotchev (58) in den vergangenen Wochen teils müde belächelt, wenn er sich hinstellte und sagte, er glaube immer noch an die Chance auf den Aufstieg oder - wie vor diesem Wochenende - zumindest an Platz vier. Und der FC Erzgebirge Aue ist nach dem 1:0 (0:0) über Arminia Bielefeld tatsächlich noch mitten im Rennen um die direkte DFB-Pokal-Qualifikation. Möglich machen's auch die Patzer der Konkurrenz.
"Für mich waren Einstellung und Moral wichtig - und die haben die Jungs heute gezeigt. Ich bin richtig glücklich, dass wir 100 Prozent Gas gegeben haben", sah Dotchev, dass seine Mannschaft die Saison mitnichten austrudeln lässt, wofür sie vielleicht am Ende noch belohnt wird.
"Wir sind der Liga gegenüber verpflichtet, bis zum Ende alles professionell durchzuziehen. Gegen Duisburg und Mannheim werden wir die Spiele genauso bestreiten. Vielleicht werden wir auch aus eigener Kraft noch Vierter und qualifizieren uns unabhängig vom Sachsenpokal gegen Dynamo Dresden für den DFB-Pokal. Das ist ein ambitioniertes Ziel."
Ambitioniert auch, weil mit Torjäger Marcel Bär (31), der mit Abstand beste Angreifer der Veilchen, bis Saisonende fehlen wird.
Dotchev nach der Bielefeld-Partie: "Man hat schon gesehen, dass wir im Sturm immer wieder improvisieren mussten. Da fehlt viel Potenzial und Qualität. Trotzdem haben die Jungs das super gemacht, wir haben das Spiel durch Standards entschieden."
Aue-Coach Dotchev über Kopfball von Erik Majetschak: "Das war ein klares Tor!"
Dass er den Plural wählte, war vielleicht ein freudscher Versprecher, denn nur der eine Kopfball von Marco Schikora (76.) nach Freistoß von Marvin Stefaniak brachte es auf die Anzeigetafel. Doch auch der Kopfball von Erik Majetschak (87.) nach Vorlage von Kilian Jakob hätte zählen müssen.
Das Leder war zwischen den Beinen von Arminen-Keeper Jonas Kersken eingeklemmt - sehr deutlich hinter der Linie. Referee Konrad Oldhafer und sein Schiri-Gespann hatten dies nicht wahrgenommen.
Dotchev konnte die Szene selbst im ersten Moment nicht auflösen, hatte aber im Nachgang eine klare Meinung dazu: "Von da, wo ich stehe, konnte ich es nicht sehen. Aber ich habe die Reaktion meiner Spieler mitbekommen. Nach dem Spiel habe ich noch paar Bilder gesehen, wo der Ball einen halben Meter drin war. Also klares Tor!"
Titelfoto: IMAGO/Nachtigall, Picture Point/Gabor Krieg