Aue-Coach Dotchev: "Die letzten zwei Spiele erinnern mich an die Hinrunde"
Aue - Es scheint fast, als wäre es gestern gewesen, da hegten sie beim FC Erzgebirge Aue noch das Restfünkchen Hoffnung, in den Aufstiegskampf eingreifen zu können.
Durch die achtbaren Siege über Wiesbaden, Mannheim oder Saarbrücken war das nicht unberechtigt. Das 0:1 bei Dynamo erdete Aue. Gegen Essen und im Derby in Zwickau folgte danach die richtige Antwort. Und nun?
Ist der Frust nach dem 1:3 gegen 1860 München und allen voran dem blamablen 0:3 in Chemnitz groß. "Der Stachel sitzt tief", gibt Cheftrainer Pavel Dotchev (57) unumwunden zu: "Innerhalb von fünf Tagen haben wir kaputt gemacht, was mühsam aufgebaut wurde."
Unter seinem Vorgänger Carsten Müller (51), der vor dem Hinspiel gegen Meppen interimsweise übernahm, stellte sich der erste Erfolg ein. Mit Dotchev starteten die Veilchen dann im neuen Jahr so richtig durch und entledigten sich vorerst jeglicher Abstiegsnöte.
Ganz durch ist Aue gewiss noch nicht. Mindestens zwei, besser drei Siege benötigt es, um auf der sicheren Seite zu sein. Vier Teams muss die Dotchev-Elf hinter sich lassen, wovon Meppen mit gegenwärtig 15 Zählern Rückstand der erste Kandidat ist, den man vor vollendete Tatsachen stellen kann.
Ein Sieg im Emsland vorausgesetzt, dürfte im direkten Vergleich bei dann 18 Punkten mehr und noch neun ausstehenden Partien nichts mehr anbrennen.
Aue-Sportchef Heidrich: "Wir sind auf der Suche nach Ursachen"
So sicher die Wette auf Auswärtssieg vor einer Woche schien, ist sie es mittlerweile mitnichten. "Die letzten zwei Spiele erinnern mich sehr an die Hinrunde", warnt Dotchev.
Er beobachtete die Aue-Krise damals noch aus der Entfernung. Sportchef Matthias Heidrich (45) kam Ende September zum damals kriselnden Absteiger.
Auch bei ihm schrillen nach der CFC-Pleite die Alarmglocken. "Wir gehen nicht zur Normalität über und machen einen Haken dran, sondern es bedarf schon einer kritischen Aufarbeitung. Wir sind auf der Suche nach Ursachen, weil wir wissen wollen, was wir besser machen müssen und wo wir uns vielleicht falsch vorbereitet haben", so der 45-Jährige.
Was die Vorbereitung auf Meppen anbelangt, gibt es keine Ausreden. Schon am Donnerstag begab sich der Aue-Tross auf die Strecke.
Heidrich: "Wir fahren zeitig, bereiten uns professionell vor. Dann kann trotzdem noch einiges passieren, aber wir nehmen dadurch das Gefühl mit, nicht irgendwo Prozentpunkte liegengelassen zu haben."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag, Frank Kruczynski