Aue-Coach Dotchev beweist goldenes Händchen, Stefaniak trifft für tote Mutter
Lübeck - Pavel Dotchev (57) bewies mit seinen Wechseln beim 1:1 (0:0) gegen den VfB Lübeck einmal mehr ein goldenes Händchen.
Marcel Bär (31) holte einen Foulstrafstoß heraus, den Marvin Stefaniak (28, 73.) vor 5299 Zuschauern sicher zum Ausgleich versenkte, nachdem Cyrill Akono (23, 53.) den Aufsteiger zuvor in Front gebracht hatte. Erneut sorgten zwei Joker für den positiven Ausgang. Erzgebirge Aue bleibt damit zum vierten Mal in Folge ungeschlagen.
"Ich musste nach dem Gegentor All-in gehen und meine letzten beiden 'Schüsse' setzen, denn ich wollte nicht bis zur 85. Minute warten. Damit waren alle fünf Wechsel mit der 70. Minute auf dem Platz. Hätte ein Spieler nach dieser englischen Woche Probleme gekriegt, hätte ich nicht mehr reagieren können. Ich bin das Risiko eingegangen und es ist uns gelungen, den einen Punkt mitzunehmen", resümierte FCE-Coach Dotchev.
Zum Auftakt gegen Ingolstadt waren es die Joker Steffen Meuer (23) und Maximilian Thiel (30), unter der Woche gegen Sandhausen war es gar ein Quartett: Stefaniak, Meuer, Thiel und Joshua Schwirten (21). Die starke Bank ist eine Stärke. Es kommt nicht zum Leistungsabfall und das ist ganz wichtig.
Es ist ein gefühlter Luxus, wenn Aue einen Marcel Bär, der in Lübeck sein 200. Drittliga-Spiel bestritt, und Boris Tashchy (30) in der letzten halben Stunde noch hineinbringen kann. Der tiefe Lauf von Bär nach perfektem Zuspiel von Anthony Barylla (26) war die Szene der Partie - über die danach auch noch viel diskutiert wurde. Bär lief in den Strafraum und kam im Laufduell mit Jannik Löhden (34) zu Fall.
Ein Kontakt des Verteidigers war da, wenn er auch selbst für Dotchev nicht ganz deutlich aufzuschlüsseln war: "Von der Bank hatte ich das Gefühl: klarer Elfmeter. Auf den Videobildern war kein direkter Kontakt zu erkennen. Gefühlt war Kontakt da, von den Bildern her eher nein."
Stefaniak war es schnurz: Er nahm sich der Sache an und versenkte den Strafstoß, was er mit dem Gruß nach oben zur kürzlich verstorbenen Mutter feierte. Martin Männel (35) vereitelte mit einer sensationellen Parade das späte 1:2 und sicherte das Remis.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg