Aue-Coach Dotchev bei "seinen" Zebras: "Wir haben noch einiges vor!"
Aue - Eigentlich sollte es nichts geben, was Trainerfuchs Pavel Dotchev (58) in seiner langen Trainerkarriere noch nicht erlebt hat. Doch ausgerechnet die Konstellation fürs Spiel am heutigen Sonntag bei seinem bereits als Absteiger feststehenden Ex-Verein MSV Duisburg stellt den 58-Jährigen vor eine noch nie dagewesene Situation. Der Coach des FC Erzgebirge Aue gibt dies auch selbst zu.
"Trotz meiner Erfahrung muss ich ehrlich sagen, dass ich so etwas noch nie gehabt habe. Es ist mein Ex-Verein. Sie sind zwei Spieltage vor Schluss bereits abgestiegen, wollen im letzten Heimspiel aber eine Reaktion zeigen, um sich sauber zu verabschieden. Sie werden versuchen, ihr wahres Gesicht zu zeigen, was es für mich unberechenbar macht", schätzt Dotchev die Ausgangslage ein.
Rein von der Papierform her würde man den Kader der Zebras um Aues früheren Publikumsliebling Pascal Köpke Minimum (28) im Mittelfeld der 3. Liga einordnen.
Zum Vergleich: Duisburgs Mannschaft ist 6,9 Millionen Euro und damit fast zwei Millionen Euro mehr wert als die von Aue (5,1 Millionen Euro).
Das beweist, dass Sportchef Matthias Heidrich (46) und Coach Pavel Dotchev bei der Kaderzusammenstellung Augenmaß und das richtige Händchen bewiesen haben.
Aue-Coach Dotchev: "Wir wollen an Dynamo vorbei"
Unter anderem deswegen spielen die Veilchen noch um den vierten Platz und damit die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal mit. Lösen sie ihre (Pflicht-)Aufgabe, könnten die Erzgebirger letztlich Dynamo und Essen noch abfangen.
Dotchev: "Was wir bisher erreicht haben, stellt uns noch nicht zufrieden. Wir wollen an Dynamo vorbei, aber nicht nur, sondern auch im Pokalfinale bei ihnen gewinnen und uns für den DFB-Pokal qualifizieren."
Und doppelt hält bekanntlich besser, weshalb sich Dotchev beide Optionen - Quali über 3. Liga und Pokal - offen behalten will: "Wir haben noch einiges vor!"
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg