Aue-Chef nach Ausschreitungen in Duisburg sauer: "An die Gesundheit der Spieler dachte keiner"
Aue - Am Ende war das Ergebnis nur Nebensache. Die Ausschreitungen der Duisburger Fans bestimmten die Schlagzeilen beim 2:2 des FC Erzgebirge beim MSV.
Sportlich war es wohl das Ende der Träume, doch noch Platz vier erreichen zu können. Aue liegt auf Rang sieben, zwei Zähler hinter Dynamo. Zum wiederholten Male ließen die Veilchen leichtfertig zwei Punkte liegen.
Nach dem zwischenzeitlichen 2:1 durch Marvin Stefaniak (29, 61.) glich Duisburg vier Minuten später per Elfmeter aus. "Das war für mich keiner", sagte Dotchev (58). Allein war er mit seiner Meinung nicht.
Das war am Ende nur Nebensache, denn sieben Minuten vor dem Ende begannen die Randale der Duisburger Idioten. Ihn ärgerte, dass nach der Randale-Unterbrechung durch die MSV-Chaoten, bei der neun Verletzte zu beklagen waren, wieder angepfiffen wurde. 66 Minuten Pause lagen zwischen der 83. und der 84. Minute.
"Keiner hat an die Gesundheit der Spieler gedacht. Ich musste Omar Sijaric (22) verletzungsbedingt rausnehmen, obwohl auch zwei, drei andere angeschlagen waren. Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung war, das Spiel wieder anzupfeifen."
Fünfmal gab Aue auswärts die Führung aus der Hand
Wurde sie aber und am Ende stand ein 2:2 sowie die Erkenntnis: Will Aue im nächsten Jahr wirklich oben angreifen, dürfen auswärts nicht so viele Punkte liegengelassen werden. 19 Auswärtsspiele, drei Siege, sechs Niederlagen und zehn Unentschieden - das ist die FCE-Bilanz der Saison 2023/24 auf fremden Plätzen. 19 Zähler, im eigenen Stadion sind es doppelt so viele.
Allein, wenn man auf die Unentschieden schaut: Fünfmal hat Aue geführt - in Essen (1:1), in Köln, in Bielefeld, in Ulm und in Duisburg (alle 2:2). Zehn Punkte verspielt! Die dazugerechnet und die Veilchen hätten an der Wedau den Aufstieg gefeiert ...
Das Problem von Pavel Dotchev in Duisburg: Er wusste nicht, was ihn erwartet. Der MSV war vor einer Woche abgestiegen. "Ich wusste, es wird emotional werden, ich habe das auch geahnt, was passiert", sagte der 58-Jährige nach der Partie. "Ich wusste auch, dass sich Duisburg anständig von den eigenen Fans verabschieden möchte."
Was er nicht wusste war, wie und mit welchem Personal die Zebras spielen werden. "Es war schwierig für mich." Und so gingen wieder zwei Punkte flöten.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag