Aue-Boss Leonhardt nach Ausschreitungen wütend: "Ich schäme mich für die Vorkommnisse"

Aue - Der Auftritt gegen den FSV Zwickau (0:1) machte sprachlos. Auf und neben dem Platz präsentierte sich der FC Erzgebirge Aue von seiner schlechtesten Seite. Den Schneid, Stellung zu beziehen, hatten Cheftrainer Timo Rost (44) und Klubchef Helge Leonhardt (63).

Aue-Chef Helge Leonhardt (63) ist von den Ausschreitungen einiger Aue-Fans enttäuscht.
Aue-Chef Helge Leonhardt (63) ist von den Ausschreitungen einiger Aue-Fans enttäuscht.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Der Veilchen-Boss ist es auch, der sich im Namen des Kumpelvereins für das keinesfalls kumpelhafte Verhalten der eigenen Anhänger zum Derby entschuldigte, als Spieler des Gegners angegangen wurden.

"Ich schäme mich für die Vorkommnisse und möchte mich in aller Form beim FSV Zwickau entschuldigen. Das ist nicht Erzgebirge Aue!", erklärt Klubchef Helge Leonhardt auf TAG24-Anfrage.

Vor Anpfiff hatten "Aue-Fans" die Zwickauer Mannschaft beim Ausstieg aus dem Mannschaftsbus massiv beleidigt. Später folgten ein tätlicher Angriff auf Angreifer Lukas Krüger, der die Partie, weil er nicht im Kader stand, auf der Haupttribüne verfolgte, und eine versuchte Attacke auf Siegtorschütze Johan Gomez (21).

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FC Erzgebirge Aue Trainer-Kracher im Erzgebirge: Aue besiegelt Dotchev-Aus

"So etwas hat im Fußball und in den Stadien überhaupt nichts zu suchen!", stellt Leonhardt klar. Während das Gros der 11.538 Zuschauer dem Derby beiwohnten, wie es gesittete Vereinsanhänger tun, drehten einige völlig frei und rückten den FCE in ein schlechtes Licht.

120 Anzeigen im Rahmen des Westsachsenderbys

Einige "Aue-Chaoten" ließen weder den Verein noch die Fans beim Westsachsenderby in gutem Licht dastehen.
Einige "Aue-Chaoten" ließen weder den Verein noch die Fans beim Westsachsenderby in gutem Licht dastehen.  © Picture Point / Gabor Krieg

"Ich habe kein Verständnis dafür, wenn wir als Verein zur Bühne für diejenigen werden, die ihre privaten und sozialen Probleme austragen wollen. Solche Störenfriede wollen wir nicht in unserem Stadion haben!", wird Leonhardt deutlich.

Die Bilanz der Polizei zum Derby las sich wie folgt: 120 Anzeigen wurden aufgenommen, 97 davon wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz. Es gab Anzeigen wegen verbotenen Vermummungen, Beleidigungen, Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigung, Nötigung sowie Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Außerdem gab es zwei Anzeigen wegen tätlicher Angriffe gegen Vollstreckungsbeamte. Zwei Polizisten seien leicht verletzt worden. Dazu dürfte seitens des DFB eine saftige Strafe drohen.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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