Ambitionen, Chancen und Risiken des FC Erzgebirge: Bei Top-Start ist für Aue der Aufstieg möglich
Aue - Quo vadis FC Erzgebirge? Ausgerechnet zwei Spieltage vor Weihnachten rutschte Aue erstmals in der laufenden Saison in die zweite Tabellenhälfte ab. Mit 28 Punkten liegt man aber im erwarteten Rahmen, wie die Auswertung von "Wyscout" zeigt. Dort wurden 27 Zähler errechnet und ein Torverhältnis von 24:26 (tatsächlicher Wert 24:25). Wohin führt der Weg den Kumpelverein nach der Winterpause?
Ambitionen
Mittelmaß ist nicht der dauerhafte Anspruch von Coach Pavel Dotchev und seinen Veilchen. Aue ließ gegen Köln (2:2), Ulm (1:2), Verl (1:2) und Duisburg (1:1) zehn Zähler liegen. Das bekommt man immer wieder zu hören, sei es von Dotchev und Sportchef Matthias Heidrich oder den Spielern in der Mixed-Zone.
Dass zu Beginn die engen Spiele gegen Ingolstadt (1:0), 1860 München (2:1) oder Sandhausen (2:1) gezogen wurde, steht auf einem anderen Tableau, zeigt aber: Man ist unzufrieden, nicht mehr erreicht zu haben, statt gegenzurechnen und sich mit einem "über die Saison gleicht sich alles aus" zu begnügen.
Chancen
Das erste Pflichtspiel im fast abgelaufenen Kalenderjahr in Ingolstadt war so etwas wie das Schlüsselspiel. Aue gewann es und startete eine Aufholjagd, an deren Ende man trotz zwischenzeitlichen Hängers souverän die 3. Liga hielt.
Die gegenwärtige Ausgangslage gestaltet sich bei zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegs-, aber nur fünf Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz gänzlich anders.
Kommt Aue am 19. Januar gegen Essen wie ein Jahr zuvor sofort aus den Puschen, ist nicht nur der Klassenerhalt frühzeitig drin, sondern nach wie vor auch der Aufstieg.
Risiken für den FC Erzgebirge Aue
Der große Puffer nach unten darf nicht als Ruhepolster verstanden werden, sonst kann ganz schnell die andere Richtung eingeschlagen werden.
Die Form der bisherigen Abstiegskandidaten Mannheim und Duisburg zeigte zuletzt nach oben.
Bislang ist man von schwerwiegenden Verletzungen verschont geblieben.
Ein Segen, denn der Kader ist hinter der ersten Mannschaft nicht in voller Breite gleichwertig und Coach Dotchev nicht so experimentierfreudig, als das man den gleichzeitigen Ausfall mehrerer Leistungsträger kompensieren könnte.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag