Am Ende fehlte Aue die Kraft: "Haben versucht, uns ins Elfmeterschießen zu retten"
Aue - Sie schlichen wortwörtlich wie die begossenen Pudel in ihre Fankurve. Die lila-weißen Anhänger ließen ihre Lieblinge trotz des 0:2 nach Verlängerung im Landespokalfinale in Dresden hochleben.
Die beiden Gründe für die Niederlage im Regen lagen auf der Hand: Die Kraft war weg, bedingt durch personelle Engpässe. "Wir haben versucht, uns ins Elfmeterschießen zu retten", erklärte Pavel Dotchev (58).
Die müden Veilchen erholen sich nun einige Tage auf "Malle", dort werden etliche Biere und Mix-Getränke für die nötige Verbesserung des Gemüts sorgen. Die Spieler dürfen eine am Ende dennoch eine gelungene Saison feiern.
Trainer Pavel Dotchev fliegt am Freitag nach Mallorca, aber nicht zu seinen Jungs. Er zieht die ruhigeren Ecken der Insel vor: "Wir fliegen mit unserem Enkelsohn und mit ihm werde ich jeden Tag Mittagsschlaf machen", lachte der 58-Jährige. Na dann: Gute Ruhe.
Aue hatte im Finale seine Momente: der Kopfball von Niko Vukancic (31.) nach der Ecke von Marvin Stefaniak, der Pfostenfreistoß von Maxi Thiel (73.), der Sprint von Joshua Schwirten (103.), der vor seinem Schuss einfach noch zwei, drei Meter hätte gehen müssen. Am Ende war der Dynamo-Sieg verdient, weil Dresden mehr und auch die besseren Chancen hatte.
"Es war ein intensives Spiel, es war von den Emotionen her besser als die Meisterschaftsspiele, so wie die Zuschauer es sehen wollten", so der pitschnasse FCE-Trainer. "Mit fortlaufender Dauer wurde es aber immer schwieriger. Ich musste verletzungsbedingt auswechseln, das war in der Summe viel zu viel. Wir haben abgebaut."
Aue-Coach Dotchev: "Wir hatten keine Kraft mehr"
Marcel Bär (31), Marco Schikora (29) und Tim Danhof (27) fehlten von Beginn an. Dotchev brachte Mitte der zweiten Hälfte Thiel (67.) für Steffen Meuer (24), aufgrund der Nachwirkungen eines Fouls von Luca Herrmann musste er (90.) wieder raus.
Der Coach schickte Kilian Jakob (26) in den Sturm, brachte Innenverteidiger Korbinian Burger (29), der auf die linke Seite der Viererkette ging. Rechts spielte ab der zweiten Hälfte mit Ramzy Ferjani (23) ebenfalls ein gelernter Innenverteidiger.
Das alles war zu viel, die Alternativen fehlten auf der Bank. "Wir hatten keine Kraft mehr. Wir haben es leider nicht geschafft, das 0:0 über die Zeit zu bringen, das ist der einzige Beigeschmack. Mit der Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, sehr zufrieden", so Dotchev, der jetzt die Ruhe genießen will.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag