Vom Erzrivalen gedemütigt: Zwei Ex-RWE-Kicker trumpfen in Jena groß auf

Jena - Carl Zeiss Jena bleibt das Maß der Dinge in Regionalliga Nordost. Der FCC demontiert den FC Rot-Weiß Erfurt im Thüringenderby - auch dank zwei Ex-RWE-Spielern.

Erik Weinhauer traf auch gegen seinen Ex-Klub und baute seine unglaubliche Tor-Bilanz weiter auf. Auf den Jubel verzichtete er allerdings.
Erik Weinhauer traf auch gegen seinen Ex-Klub und baute seine unglaubliche Tor-Bilanz weiter auf. Auf den Jubel verzichtete er allerdings.  © IMAGO / Funke Foto Services

"Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey", hallte es vor, während um nach dem Spiel durchs Ernst-Abbe-Sportfeld. Der FC Carl Zeiss Jena zieht weiter einsam seine Kreise und bleibt weiterhin makellos. Sechs Spiele, sechs Siege macht unterm Strich Platz eins und eine Maximal-Ausbeute von 18 Punkten.

Auch vom großen Rivalen aus Erfurt ließen sich die Männer aus den Kernbergen nicht stoppen. Die 108. Auflage des ewig jungen Duells wurde mit Spannung erwartet, am Ende war es jedoch eine Machtdemonstration des FCC.

Darüber hinaus ist es an Ironie fast nicht zu überbieten, dass mit Erik Weinhauer und Kay Seidemann zwei ehemalige RWE-Kicker einen erheblichen Anteil am Höhenflug des FCC haben. Auch im Derby trumpfen die beiden Neuzugänge auf.

Kurz vor dem Derby: Carl Zeiss Jena angelt sich Ex-BVB-Stürmer
FC Carl Zeiss Jena Kurz vor dem Derby: Carl Zeiss Jena angelt sich Ex-BVB-Stürmer

Weinhauer eröffnete das Derby und köpfte nach einem krassen Torwartfehler von RWE-Schlussmann Lorenz Otto den Ball in der 12. Minute zur Führung in den Kasten. Aus Respekt vor seinem alten Arbeitgeber ersparte sich der 23-Jährige den Jubel. Die über 12.200 Zeiss-Fans jubelten dagegen umso frenetischer.

Weinhauer setzte damit seinen unfassbaren Lauf fort. Für ihn ist es bereits sein 11. Saisontor gewesen - am sechsten Spieltag! Im RWE-Dress hatte er in 51 Pflichtspielen acht Treffer erzielt.

Kay Seidemann trifft ebenfalls gegen seinen Ex-Klub

Das Ernst-Abbe-Sportfeld war mit knapp 12.500 Zuschauern ausverkauft. Rund 2500 Plätze mussten als Pufferzone frei bleiben.
Das Ernst-Abbe-Sportfeld war mit knapp 12.500 Zuschauern ausverkauft. Rund 2500 Plätze mussten als Pufferzone frei bleiben.  © Christian Rüdiger

Weinhauer musste in der Halbzeitpause ausgewechselt. Er blieb mit dickem Fuß in der Kabine. Für ihn kam Kay Seidemann.

Der 24-Jährige wirkte gegen seinen Ex-Klub sehr motiviert und setzte zu zahlreichen Tempoläufen an. In der dritten Minute der Nachspielzeit belohnte er sich für seinen Aufwand und traf zum 5:1 Endstand. Für ihn war es sein zweites Saisontor. In der Folge wurde Seidemann vom allen FCC-Fans gefeiert - auch die Ultras jubelten über seinen Treffer.

Bei der anschließenden Feierrunde ging er jedoch nicht in die Südkurve zu den Ultras. Stattdessen ließ er sich von restlichen Fans - die ihn inzwischen ins Herz geschlossen haben - feiern.

Während Jena im siebten Fußballhimmel schwebt, wartet Erfurt seit der Rückkehr in die Regionalliga Nordost im Jahr 2022 weiter auf einen Sieg den Jena. Trotz der herben Klatsche blieb es im Gästeblock friedlich. Anders als beim Skandal-Derby im März dieses Jahres gab es diesmal keine Ausschreitungen.

Titelfoto: IMAGO / Funke Foto Services

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