Verrückte Schlussphase im FCC-"Kasten": Zwei späte Tore lassen die Emotionen hochkochen
Jena - Fußball-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena hat die für ein kleines Wunder benötigten Punkte liegen lassen. Vor heimischer Kulisse musste das Team von den Kernbergen quasi mit dem Schlusspfiff den Ausgleich verkraften. Das Thema Aufstieg beziehungsweise Relegation dürfte damit wohl endgültig vom Tisch sein.
Über 20 Grad und reichlich Sonnenschein: Während sich das Wetter in Jena aus frühlingstechnischer Sicht gesehen das Prädikat paradiesisch verdiente, legte das Halbzeitergebnis im "Paradies" einen großen Schatten auf die wirklich aller-, allerletzten Aufstiegshoffnungen des FCC-Anhangs.
Das lautete nämlich - aus Jenaer Sicht gesehen - 0:1. Der Underdog aus dem Tabellenkeller führte dank eines Treffers von Amer Kadric. Der 28-Jährige zog vor dem 16er einfach mal ab - und traf (32.). Dabei wurde der Ball noch deutlich abgefälscht. Letztlich schlug die Kugel aus Sicht von FCC-Schlussmann Kevin Kunz links unten ein.
Ärgerlich für Jena, kam das Team von Trainer René Klingbeil in den Minuten zuvor doch immer besser in die Partie. Am Ende ging es für die in blau gekleideten Kernberg-Kicker mit dem 0:1 in die Kabine, obwohl die Hausherren durchaus gute Chancen hatten (21./Dahlke, 25./Gipson).
Besonders bitter aus Sicht der Gastgeber: ein nicht gegebener Handelfmeter. Nach einer Flanke klärte Meuselwitz-Verteidiger Rehder mit der Hand. Ein Handspiel der durchaus klareren Sorte, vergrößerte Rehder doch eindeutig seine Körperfläche. Die Pfeife von Schiedsrichter Michael Wilke blieb jedoch stumm.
Achterbahn der Gefühle
Alles auf Anfang hieß es dann in Durchgang zwei. Kaum angepfiffen, klingelte es bereits. Der eingewechselte Muiomo setzte sich auf der rechten Seite durch, zog nach innen und legte den Ball scharf in den Strafraum. Da stand Dahlke goldrichtig und schob zum 1:1 ein (47.).
Und es kam noch besser für den FCC. Sieben Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit zog Lukas Lämmel, dem am vergangenen Samstag in Lichtenberg ein Traumtor gelang, ab. Der Ball landete halbhoch im linken Teil des Tornetzes - Jubeltraube Jena.
Doch dann die Nachspielzeit: Quasi in der allerletzten Sekunde ist es Felix Müller, der am höchsten steigt und eine Flanke per Kopf zum 2:2 verwertet (90.+4) - nicht unverdient! Kellerkind Meuselwitz spielte durchaus munter mit und war immer wieder gefährlich.
Nach dem Schlusspfiff kam es noch zu einer Rudelbildung auf dem Platz zwischen Spielern und Verantwortlichen beider Vereine. Bereits zuvor kochten die Emotionen auf der Tribüne des im Umbau befindlichen Jenaer Schmuckkästchens, das inzwischen geschlossen ist, hoch. Becher flogen in Richtung Meuselwitzer Jubeltraube.
Der FC Carl Zeiss Jena bleibt nach diesem Spiel Tabellendritter mit zwei Punkten Vorsprung vor Lok Leipzig. Am Sonntag könnten Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt den Vorsprung auf neun Zähler ausbauen.
Titelfoto: IMAGO/Bild13/Montage