Jena - Als wäre die desolate 1:3-Pleite im Thüringen-Derby gegen Rot-Weiß Erfurt nicht schon dramatisch genug, muss Carl Zeiss Jena im Saisonendspurt zwei weitere Ausfälle verkraften.

16 Minuten waren gespielt, da erwischte es Joel Richter (26). Der Jenaer Außenstürmer wurde von Erfurts Jeremiaha Maluze (20) umgemäht.

Während für den RWE-Akteur die Konsequenz Gelb lautete, bedeutet für Richter das Foul das Saison-Aus.

Das Innenband im Knie ist angerissen. Eine Operation ist nicht geplant, dennoch werden sechs bis acht Wochen Ruhe veranschlagt. Dann ist es Ende Mai und die inzwischen mehr als gebrauchte FCC-Saison endlich vorüber.

Für die verbleibenden sechs Aufgaben ist er nicht der einzige Jenaer, der fehlen wird: Denn wie TAG24 erfuhr, soll Abwehrchef Sören Reddemann (28) noch in dieser Woche am Sprunggelenk operiert werden.

Der Eingriff wurde extra nach dem Derby terminiert, helfen konnte Reddemann einer "defensiv überforderten" Jenaer Defensive (O-Ton Trainer Volkan Uluç) nur bedingt.

Der FCC lag zur Pause aussichtslos mit 0:3 zurück und musste den Erzrivalen in der Tabelle endgültig passieren lassen.

Die Ausfälle Richters und Reddemanns vergrößern die Personalsorgen von Trainer Volkan Uluç (55). Denn in Justin Schau (26), Justin Petermann (26), Marcel Hoppe (25) fehlen weitere Stammspieler für den Rest der Saison.

Auch Philipp Wendt (28) und Cemal Sezer (29) sind seit mehreren Monaten raus, eine Rückkehr im Saisonfinale erscheint unwahrscheinlich.

Die neuerlichen Verletzungen passen ins Bild der Saison: Zwar geschah die Verletzung Richters mit Fremdeinwirkung, im Mannschaftskreis wird aber schon länger über die Trainingssteuerung diskutiert.

Hinter vorgehaltener Hand ist von Überbelastung die Rede, die die beispiellose Verletzungsarie befeuern würde.

Die Stimmung ist so oder so im Keller: Jena droht ein trostloses Saisonfinale.