Jena kann noch punkten: Wie ein Torwart-Kacktor die Pleitenserie beendet
Jena - Der FC Carl Zeiss Jena kann es also doch noch: Nach über zwei Monaten konnte der Traditionsverein von den Kernbergen in der Fußball-Regionalliga Nordost endlich wieder punkten. Gegen den SV Babelsberg kam der FCC zu einem 1:1-Unentschieden - dank eines kuriosen Treffers.
Es ist eine Szene, die selbst am Tag danach noch für Gesprächsstoff sorgt. 41. Minute: Elias Söder läuft auf den Sechzehner der Filmstädter zu. Aus ungefähr 20 Metern hält der 23-Jährige einfach mal drauf. Ein strammer Schuss - flach - saust Richtung Babelsberg-Gehäuse und klatscht an den Pfosten.
Zu diesem Zeitpunkt hat sich SVB-Schlussmann Luis Klatte (23) bereits lang gemacht. Der Ball prallt vom Pfosten zurück in Richtung des Keepers, der sich im Sprung zur Seite nach hinten umschaut. Anschließend sucht die Pille Kontakt mit dem Gesicht des gebürtigen Berliners - kurz darauf liegt der Ball im Netz, Jena jubelt. Kurios!
Kurz vor Schluss der Partie ist es dann ausgerechnet Gästekeeper Klatte, der auf dem Posten ist und das 2:1 für Jena verhindert. Noch in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs hatte Babelsberg-Kapitän Daniel Frahn (36) das 1:1 erzielt.
Insgesamt präsentierte sich der FCC nach dem personellen Frühjahrsputz wesentlich spielfreudiger als zuletzt. Nach zuletzt drei Niederlagen in der Liga (letzter Sieg Anfang Dezember über Meuselwitz) konnte das Team um Coach Henning Bürger (54), der das Amt nach dem Rauswurf von René Klingbeil (42) übernommen hatte, endlich wieder punkten.
Ein Neuzugang verletzt sich beim Aufwärmen
Das Aufeinandertreffen zwischen Jena und Babelsberg hatte obendrein noch zweite weitere Kuriositäten zu bieten. Ausgerechnet Neuzugang Alexander Prokopenko (22) verletzte sich beim Aufwärmen. Er wurde in der Folge durch Joel Richter (25) ersetzt.
Kuriosität Nummer drei: Im Jenaer Paradies gab es ein Bürger-Duell - genauer gesagt zwischen Henning Bürger als Trainer des FCC und dessen Sohnemann Leon (24), der für den SV Babelsberg kickt.
"Es war echt ein schöner Tag", sagte Leon im Interview mit dem MDR. Man habe die ganze Woche miteinander hin und her telefoniert, verriet der 24-Jährige, während er zu seinem Vater hinüberblickte. Man habe auch geschrieben und ein paar Späße gemacht, so Bürger-Junior.
Titelfoto: IMAGO/Picture Point/Montage