Jena - Mit großen Augen guckte der Fußballosten auf das Regionalliga-Spiel zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und Energie Cottbus am Freitagabend. In dem brisanten Duell vor fast 8000 Zuschauern, davon 1000 Cottbusern, ging es auf und neben dem Platz heiß her - ein stimmungsvolles Spiel endete 1:1 (0:0).

"Jeder, der uns jetzt vor die Flinte läuft, muss besiegt werden. Ganz einfach", kündigte der frühere Jenaer Aufstiegsheld Timmy Thiele, heute im Trikot von Cottbus, an.

Doch mit dem Sprung an die Tabellenspitze wurde es nichts für Energie Cottbus! Stattdessen legte Jena los wie die Feuerwehr und strahlte das Selbstverständnis eines Heimteams aus.

Toptorjäger Elias Löder vergab in der elften Minute die beste Chance für Carl Zeiss, sein Schuss von der Strafraumgrenze konnte gerade noch so zur Ecke geblockt werden.

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Und beim Aufstiegsaspiranten aus Cottbus, der mit vier Ex-Jenaern beginnt? Stimmte lange wenig. Keine Spielkontrolle, keine Ballstafetten, keine Angriffszüge, keine Erfolgsmomente, zumindest der Einsatz passte.

Nach 30 Minuten egalisierte Energie das Spiel etwas, bis sich Jenas Cemal Sezer kurz vor der Pause gut durchtankte, doch Cottbus' Elias Bethke konnte im direkten Duell stark parieren. Es ging torlos in die Kabinen.

Cottbus wechselte zweimal und kam besser aus der Pause, verzeichnete die ersten Abschlüsse. Doch das Tor machte Jena! Pasqual Verkamp war in Minute 73 frei durch und blieb vor Bethke cool. Sein erstes Saisontor!

Doch keine zwei Zeigerumdrehungen später spielte Cottbus endlich einen Angriff konsequent zu Ende und es kam, wie es kommen musste: Maximilian Krauß stach gegen seinen Ex-Verein - und kassierte dafür Pfiffe!

Wenig später umkurvte Krauß sogar FCC-Keeper Kunz, doch der Winkel wurde zu spitz für einen Treffer. Es flogen Feuerzeuge in seine Richtung. Viele Jena-Fans haben dem Wirbelwind dessen geräuschvollen Winterwechsel nach Cottbus nicht verziehen.

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Den folgenden Eckball köpfte Cottbus' Hildebrandt frei stehend voll auf Kunz, Energie erhöhte den Druck. Doch die klaren Gelegenheiten gab es nicht mehr, weil Jena leidenschaftlich verteidigte.

So stand am Ende ein gerechtes 1:1 nach zwei verschiedenen Halbzeiten, wodurch Cottbus den Sprung an die Tabellenspitze verpasste.

Brisanz gab es schon vor dem Ost-Duell. Jenas Mittelfeld-Abräumer Justin Schau hatte zu Protokoll gegeben: "Wir wollen ein Feuerwerk abbrennen!"

Was auf dem Platz gilt, gilt erst recht für das Duell auf den Rängen: Beim letzten Aufeinandertreffen im weiter im Umbau befindlichen Ernst-Abbe-Sportfeld kam es zu einer 20-minütigen Unterbrechung, nachdem aus dem Cottbus-Block Leuchtraketen auf die Heimtribüne geschossen wurden.

Auch im Thüringen-Derby gegen Rot-Weiß Erfurt vor drei Wochen sollte es in Jena alles andere als friedlich zugehen, es flogen aus dem Gästeblock Böller und Bengalos in Richtung Heimbereich, die Pufferzone betrug nur wenige Meter.

Doch die Gastgeber hatten aus den Vorkommnissen der Vergangenheit gelernt, die Westtribüne in unmittelbarer Nähe zum Gästeblock war nicht geöffnet.

Auch rund um das Spiel blieb nach ersten Erkenntnissen alles friedlich.

Erstmeldung: 16.31 Uhr, letzte Aktualisierung: 19.54 Uhr

Regionalliga Nordost, 28. Spieltag:

Carl Zeiss Jena - Energie Cottbus 1:1 (0:0)

Aufstellung Jena: Kunz - Butzen, Hehne, Strietzel, Smyla (79. Boelter) - Schau (67. Lämmel), Petermann - Gipson (69. Grimm), Verkamp - Löder, Sezer. Trainer: Bürger

Aufstellung Cottbus: Bethke - Slamar, Kusic (46. Campulka), Hildebrandt, Hasse - Pelivan - Hofmann (84. Juckel), Oesterhelweg (46. Shcherbakovski) - Heike, Thiele, Krauß. Trainer: Wollitz

Schiedsrichter: Vierock

Tore: 1:0 Verkamp (73.), 1:1 Krauß (75.)

Gelbe Karten: Schau, Sezer / -

Zuschauer: 7.833