Fünf Tore und Platzverweis: Lok Leipzig besiegt Carl Zeiss Jena in letzter Sekunde!

Jena - Zum Abschluss des vierten Spieltags in der Regionalliga Nordost war der 1. FC Lokomotive Leipzig am Sonntagnachmittag beim FC Carl Zeiss Jena zu Gast. Die hochdramatische und spektakuläre Partie endete mit 3:2 (2:1) für die Gäste.

Nachdem die Sachsen die komplette Anfangsphase verschlafen hatten, kamen sie mit der ersten Torchance trotzdem zum Ausgleich.
Nachdem die Sachsen die komplette Anfangsphase verschlafen hatten, kamen sie mit der ersten Torchance trotzdem zum Ausgleich.  © Thomas Gorlt

Elias Löder machte das 1:0 für Jena auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld (8.). Wenig später gelang den Gästen der zwischenzeitlich schmeichelhafte Ausgleich durch Osman Atilgan (22.). Im zweiten Durchgang schnürrte Atilgan den Doppelpack - 2:1 Lok (50.). Löder tat es dem Leipziger mit seinem zweiten Treffer zum 2:2 gleich (84.). Djamal Ziane sorgte mit der letzten Aktion des Spiels doch noch für den 3:2-Sieg der Loksche (90.+11)

Die Thüringer verloren unter der Woche knapp mit 1:2 beim SV Babelsberg. Coach Rene Klingbeil regierte deshalb, brachte vier Neue mit unter anderem Maximilian Krauß in die Startelf. Marcel Hoppe, Joshua Endres, Pasqual Verkamp und Joel Richter wurden nicht nominiert.

Auf der Gegenseite tauschte Lok-Trainer Almedin Civa im Vergleich zum 2:1-Erfolg über den FC Eilenburg zweimal. Abou Ballo und Atilgan starteten für Ryan Adigo und Lukas Wilton.

Auf Krücken durchs Stadion: Der nächste Stammspieler bei Jena verletzt?
FC Carl Zeiss Jena Auf Krücken durchs Stadion: Der nächste Stammspieler bei Jena verletzt?

Die Hausherren übernahmen sofort die Kontrolle über das Spiel und gingen nach acht Minuten auch verdient in Führung. Nach einer abgefälschten Flanke von rechts köpfte Löder das Rund ins rechte Eck - 1:0.

Jena dominierte in der Anfangsphase die Partie nach Belieben, hätten durchaus schnell erhöhen können. Doch stattdessen gelang den Gästen der Ausgleich aus dem Nichts! Eine starke Flanke von Luca Sirch landete direkt auf dem Kopf von Atilgan, der den Ball gezielt ins rechte Eck traf (22.). Es war die erste Torchance für Lok.

Danach war es eine ausgeglichene Partie, bei der bis zum Pausenpfiff aber nichts mehr groß passierte.

Atilgan bringt Lok Leipzig in Führung

Beide Teams schenkten sich nichts. Immer wieder gab es kleinere Fouls. Riccardo Grym als Wiederholungstäter sah sogar Gelb-Rot.
Beide Teams schenkten sich nichts. Immer wieder gab es kleinere Fouls. Riccardo Grym als Wiederholungstäter sah sogar Gelb-Rot.  © Thomas Gorlt

Start der zweiten Halbzeit und dieses Mal waren die Sachsen sofort da. Und wie! Nach einer Hereingabe von rechts von Tobias Dombrowa stand Atilgan erneut goldrichtig und brachte seinen Klub aus sechs Metern mit 2:1 in Front (50.).

Danach hatte Blau-Gelb eigentlich alles im Griff. Zumindest bis zur 66. Minute, dort holte sich Riccardo Grym nach einem Foul Gelb-Rot ab - Lok nur noch zu zehnt!

Carl Zeiss wollte den Ausgleich natürlich jetzt erzwingen. Burim Halili war nach 75 Zeigerumdrehungen nahe dran, traf mit seinem Kopfball aber nur das Lattenkreuz.

Jena gegen Erfurt: Goldenes Tor entscheidet das Derby im Thüringenpokal
FC Carl Zeiss Jena Jena gegen Erfurt: Goldenes Tor entscheidet das Derby im Thüringenpokal

Die Gäste machten das in Unterzahl aber ziemlich gut, stellten sich nicht nur hinten rein, sondern suchten auch immer wieder den Weg zum gegnerischen Kasten.

Brachte aber alles nichts, den Jena kam trotzdem zum Ausgleich.

Vollkommen irre Schlussphase zwischen Carl Zeiss Jena und Lok Leipzig

Osman Atilgan avancierte zum Matchwinner. Der Leipziger machte auch das zweite Tor für seinen Klub. Niclas Müller im Tor hätte sich den Titel aber auch verdient.
Osman Atilgan avancierte zum Matchwinner. Der Leipziger machte auch das zweite Tor für seinen Klub. Niclas Müller im Tor hätte sich den Titel aber auch verdient.  © Thomas Gorlt

Nach einem Angriff über links prallte das Leder im hohen Bogen in den Strafraum, wo Löder voller Selbstvertrauen volley abzog und rechts oben in den Winkel traf (84.).

Jetzt waren die Hausherren näher am Dreier, erarbeiteten sich in Überzahl nun noch mehr Gelegenheiten. Doch Niclas Müller im Lok-Kasten, der zwischendurch auch noch mit einem Feuerzeug beworfen wurde, hielt den Sachsen teils spektakulär und trotz elf(!) Minuten Nachspielzeit zunächst den Punkt fest!

Mit der letzten Szene des Spiels wurde es aber komplett irre. Lok bekam noch einen Freistoß von der rechten Seite und Ziane machte in den letzten Sekunden völlig freistehend noch das 3:2 - purer Wahnsinn!

Für Jena geht es schon am kommenden Freitag auswärts bei BFC Dynamo weiter. Lok ist einen Tag später daheim gegen den Greifswalder FC gefordert.

Titelfoto: Thomas Gorlt

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