Zoff-Interview bei Sky: Aggressiver Müller geht Moderator und eigenes Team an
Leverkusen - Sein Gesicht wurde immer röter, das Interview hat Potenzial, Legendenstatus zu erreichen. Ein extrem verärgerter und aggressiver Thomas Müller (34) ist nach der 0:3-Pleite bei Bayer Leverkusen am Mikrofon bei Sky verbal ausgerastet.
Dabei zerlegte der Star des FC Bayern nicht nur sein eigenes Team, sondern ging auch Moderator Patrick Wasserziehr (57) an.
Müller musste das Unheil seines Teams mal wieder von draußen ansehen. Erst in der 60. Minute kam er ins Spiel, sorgte für ein wenig Belebung, konnte seine Mitspieler aber nicht mitziehen.
"Warum, warum, es gibt natürlich auch einige Symptome, die man auf dem Platz sieht. Ich bin auch dementsprechend angefressen", sagt der Nationalspieler.
Als Wasserziehr fragt, welche diese Symptome seien, legt Müller so richtig los: "Was mir fehlt und deswegen sage ich es auch öffentlich: Im Training zeigen wir deutlich bessere Ansätze, weil wir da mutig sind, weil wir frei Fußball spielen. Da fehlen mir, und da können wir jetzt unseren Oliver Kahn zitieren, teilweise die Eier. Wir haben eine Verkopftheit in unserem Spiel, vor allem mit Ball."
Doch damit nicht genug. Bayer Leverkusen würde einfach zocken, "die spielen Fußball, die suchen Lösungen", klagt der Offensivmann.
Thomas Müller vom FC Bayern geht Moderator Patrick Wasserziehr an
Er fällte im Anschluss weiter ein vernichtendes Urteil über sein Team. "Zehn Minuten haben wir ganz gut angefangen, und dann bringen wir und verstehen auch nicht, dass wenn es mal zäh ist und vielleicht ein abwertendes Spiel ist, bring den Ball öfter in die gegnerische Hälfte, spiel mal einen langen Ball, von mir aus hier hinten einfach ins Aus. Da spielen wir von A nach B, von B nach C und keiner hat die Freiheit, einfach zu zocken", sagt er.
Als dann Wasserziehr erneut einhakt und fragt, ob es auch am Trainer liegt, dass die Spieler diese Freiheiten nicht hätte, geht Müller den Moderator empört an: "Du brauchst jetzt nicht irgendwie da schießen. Klar, immer warum, es gibt nicht immer warum", poltert Müller weiter.
"Es waren genug Spieler auf dem Platz von internationalem Format und deswegen brauchst Du gar nicht in Richtung Trainer gehen", schob er dann noch hinterher. Müller machte klar, dass das Team im Training ein anderes Gesicht zeige.
Eine bissige Antwort gab er dann auch noch auf die Frage, welche Rolle der taktische Ansatz von Tuchel gespielt habe und die Tatsache, dass Joshua Kimmich und er von Beginn an draußen saßen: "Auf mich verzichtet ist jetzt kein neuer taktischer, personeller Ansatz."
Nach den Worten "wir müssen uns dringend steigern und das werden wir auch tun", haut Müller gefrustet einfach ab und lässt Wasserziehr stehen.
Nach dieser 0:3-Pleite ist mal wieder ordentlich Dampf auf dem Kessel des FC Bayern!
Titelfoto: IMAGO / eu-images