Vertragspoker beim FC Bayern: Deshalb sieht Oliver Kahn keine schnelle Einigung

Von Christian Kunz

München - Der frühere Bayern-Boss Oliver Kahn (55) erwartet im Vertragspoker seines Ex-Clubs mit Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich (29) und Mittelfeldstar Jamal Musiala (21) kein schnelles Ende.

Ex-Vorstand Oliver Kahn (55) macht sich seine eigenen Gedanken zu den Vertragsverhandlungen des FC Bayern.  © Sven Hoppe/dpa

"Das werden sicherlich noch interessante Verhandlungen", sagte Kahn bei Bild TV zur Zukunftsfrage von Musiala. Der Vertrag des designierten Superstars läuft im Sommer 2026 aus, der von Kimmich sogar schon ein Jahr früher.

"Er möchte vor allem eins: Er möchte immer das Gefühl dieser Wertschätzung ihm gegenüber haben. Und ja, das nimmt dann schon auch oder kann schon sehr viel Zeit in Anspruch nehmen", sagte Kahn über Kimmich.

Kimmich hat angekündigt, sich "ein bisschen Zeit" nehmen zu wollen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Die Vergangenheit spiele in der Vertragsfrage "natürlich eine Rolle". Kimmich hatte phasenweise die Rückendeckung beim FC Bayern vermisst. "Er ist natürlich schon ein Spieler, der sich sehr, sehr viele Gedanken macht", sagte Kahn.

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Im Gegensatz zum erst 21-jährigen Musiala, der noch viel Karrierezeit vor sich hat, sei die Situation beim 29-jährigen Kimmich anders.

"Er ist natürlich jetzt in einem Alter, wo er sich schon auch fragen dürfte: Macht das nicht Sinn, auch mal zu einem anderen Klub zu gehen? Macht das nicht Sinn, auch mal bei einem anderen Klub einfach mein Können unter Beweis zu stellen?", erklärte Kahn.

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Gedankenspiel um Müller findet Kahn "großartig"

Was wir aus Thomas Müller (35), wenn seine Karriere als Spieler vorbei ist?  © Sven Hoppe/dpa

Das wiederholt aufgeworfene Gedankenspiel, Thomas Müller in die Bayern-Führung zu integrieren, gefällt Kahn. "Ich finde diese Idee großartig und es wäre auch schade, wenn Bayern diese Idee der Integration von Spielern in den Verein überdenken würde", sagte Kahn.

Allerdings würde er einem Spieler wie Müller (35) nach dem Karriereende erstmal raten, Abstand zu gewinnen.

"Vielleicht will er weder ins Management noch Trainer werden, sondern was ganz anderes machen. Also wir sollten auch nicht immer so tun, als wäre das für diese Generation, jetzt für diese Thomas-Müller-Generation oder sogar noch für die jüngere Generation, immer das alles Heiligmachende dann für einen Verein zu arbeiten."

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