Patron Hoeneß teilt aus: Kahn als Vorstand war ein Fehler

München - Bayerns Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) hat es rückblickend als Fehler bezeichnet, dass Oliver Kahn (53) Vorstandsboss des Fußball-Rekordmeisters war.

Bayern-Präsident Herbert Hainer (68, l.) und Vereinspatron Uli Hoeneß (71) arbeiten weiterhin zusammen.
Bayern-Präsident Herbert Hainer (68, l.) und Vereinspatron Uli Hoeneß (71) arbeiten weiterhin zusammen.  © Sven Hoppe/dpa

"Im Nachhinein muss man das so sagen", sagte Hoeneß dem "Kicker" am Montag.

Kahn sei zwar ein hochintelligenter Mann und der Austausch mit dem früheren Nationaltorwart habe Spaß gemacht. "Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben", kritisierte Hoeneß.

Nach dem Gewinn der elften Meisterschaft in Serie hatten sich die Münchner am Samstag von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) getrennt. Während die Freistellung von Salihamidzic in beiderseitigem Einvernehmen verlief, war die Trennung von Kahn nicht einvernehmlich.

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Hoeneß bezeichnete das Gespräch mit dem 53-Jährigen als "kein angenehmes" und stützte damit die bereits von Präsident Herbert Hainer dargelegte Version der Ereignisse.

Kahn habe sich in dem Gespräch verbal auf seinen Nachfolger Jan-Christian Dreesen eingeschossen. Deshalb habe man ihm nahegelegt, nicht mit nach Köln zu reisen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden, sagte Hoeneß und übte Kritik an Kahns Beratern. Sie hätten im Hintergrund für "katastrophal schlechte Stimmung" gesorgt.

Das Image des FC Bayern habe gelitten, Südkurve und die mächtige Ultra-Vereinigung Schickeria wären an den Verein herangetreten mit der Aufforderung, dass es so nicht weitergehen könne.

FC Bayern: Thomas Tuchel übernimmt Verantwortung und fährt nicht in den Urlaub

Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49) will sich in der nächsten Zeit um die sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft kümmern.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49) will sich in der nächsten Zeit um die sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft kümmern.  © Sven Hoppe/dpa

Trotz all dem Wirbel will Hoeneß aber im Guten mit Kahn auseinandergehen. "Ich habe großen Respekt vor der Person, als Spieler hat er viel geleistet. Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen."

Auch Kahn hatte nach ersten emotionalen Tweets versöhnliche Töne angestimmt und klärende Gespräche mit der Vereinsspitze angekündigt.

Indes will der Verein bei der Suche nach einem passenden Nachfolger für Hasan Salihamidzic nichts überstürzen.

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Bis spätestens Weihnachten wollen die Münchner die Stelle wieder besetzt haben, wie Hoeneß dem "Kicker" sagte.

Demnach soll ein Quartett aus Hoeneß, FCB-Präsident Herbert Hainer (68), dem neuen Vorstandsboss und Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen (55) sowie Rückkehrer Karl-Heinz Rummenigge (68) den neuen Mann suchen und verpflichten.

Das Quartett wird die Kaderplanungen in enger Zusammenarbeit mit Trainer Thomas Tuchel (49) übernehmen. Er soll laut Hoeneß dem Gremium acht bis zehn Tage zur Verfügung stehen, um eigene Vorschläge einzubringen. Der Nachfolger von Julian Nagelsmann (35) hatte am Sonntag angekündigt, erst einmal keinen Urlaub zu nehmen.

"Ich muss Verantwortung übernehmen für die sportliche Weiterentwicklung", sagte Tuchel nach der insgesamt enttäuschenden Saison mit nur einem Titel.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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