Überfall auf Ex-Bayern-Star van Bommel: Räuber wollte Profi-Vertrag mit Waffe erzwingen!
Antwerpen (Belgien) - Im vergangenen Oktober wurde der ehemalige Star-Sechser und heutige Trainer Mark van Bommel (46) in seiner Tiefgarage überfallen. Wie sich nun herausstellte, hatte es der Täter allerdings nicht auf Geld, Wertgegenstände oder sein teures Auto abgesehen.
Nur knapp vier Monate nach dem Amtsantritt des früheren niederländischen Nationalspielers als Coach beim belgischen Erstligisten Royal Antwerpen erlebte er einen furchterregenden Schreckmoment.
Jamaleh Haban M. (25) platzierte damals laut den Ermittlungsergebnissen einen Apple Airtag - ein kleines, scheibenförmiges Ortungsgerät des US-amerikanischen Technik-Giganten - am Porsche Panamera des Ex-Profis, wie De Telegraaf berichtet.
Mithilfe der Vorrichtung verfolgte der Räuber, der später von der belgischen Staatsanwaltschaft identifiziert und verhaftet werden konnte, sein Opfer demnach bis in die heimische Tiefgarage seines Hauses im Antwerpener Stadtteil Eilandje.
Dort habe Haban den ehemaligen Spieler des FC Bayern und FC Barcelona mit einer Taschenlampe geblendet und mit vorgehaltener Waffe zum Aussteigen bewegen wollen. Van Bommel soll die Flucht ergriffen und den Täter so verschreckt haben.
Zunächst sei die Polizei davon ausgegangen, dass es der 25-Jährige auf die Luxuskarosse des Übungsleiters abgesehen hatte, doch eine sichergestellte Audionachricht auf seinem Telefon zeigt, dass er stattdessen einen Profivertrag als Fußballer im Visier hatte.
Mark van Bommel fordert 5000 Euro Schadenersatz
Das Memo, dass Haban dem Royal-Trainer angeblich vorspielen wollte, offenbarte demzufolge seine wahren Absichten.
"Hör zu, Mark, das Leben deiner Familie hängt davon ab. Lass mich Profispieler werden", zitierte die niederländische Tageszeitung die Aufnahme. "Geh nicht zur Polizei, wir werden dich und deine Familie töten. Wir wissen, wo du wohnst."
Darüber hinaus habe sich der Räuber laut dem Bericht auch als 17-jähriges Talent ausgegeben und anderen belgischen Erstligisten E-Mails in der Hoffnung auf die große Karriere und ein Arbeitspapier als Kicker geschrieben.
"Die Worte lassen wenig Raum für Interpretationen, er droht sogar mit einer Kugel in den Kopf. Darüber können wir nicht lachen. Die Auswirkungen dieser Tatsachen sind nicht zu unterschätzen", erklärte van Bommels Anwalt gegenüber dem Het Nieuwsblad.
Der 79-fache Oranje-Akteur soll rund 5000 Euro Schadenersatz für den erlittenen Stress fordern. Derweil verlangt die Staatsanwaltschaft eine fünfjährige Haftstrafe für den mutmaßlichen Täter.
Van Bommel war zwischen 2006 und 2011 für den deutschen Rekordmeister aus München am Ball, anschließend kehrte er 2021 als Coach des VfL Wolfsburg in die Bundesliga zurück.
Die Zeit in Niedersachsen war allerdings nicht gerade von Erfolgt geprägt, nach 13 Partien zogen die Wölfe bereits die Reißleine. Erst ein Dreivierteljahr später heuerte er dann in Antwerpen an.
Titelfoto: CHRISTOPHE SIMON / AFP, TOM GOYVAERTS / BELGA / AFP