Tuchel stellt Team an den Pranger: Die merkwürdige New-York-Analogie des Bayern-Coachs

München - War's das? Nach einer desolaten zweiten Halbzeit gegen RB Leipzig kann der FC Bayern München nicht mehr aus eigener Kraft Deutscher Meister werden. Während Trainer Thomas Tuchel (49) nach Erklärungen sucht, gab sich Bayern-Boss Oliver Kahn (53) kämpferisch.

Ging nach einer desolaten zweiten Halbzeit mit seinem Team hart ins Gericht: Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49).
Ging nach einer desolaten zweiten Halbzeit mit seinem Team hart ins Gericht: Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49).  © Daniel ROLAND / AFP

Thomas Tuchel (49) hat sich nach dem womöglich entscheidenden Rückschlag im Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft ratlos gezeigt.

"Ich habe keine Erklärung, wie so etwas passieren kann. Wir kommen aus einer guten Phase. Ich sehe die Mannschaft trainieren, sehe die Energie, sehe den Spirit, die Qualität im Training", sagte Tuchel nach dem 1:3 (1:0) gegen RB Leipzig am Samstag beim TV-Sender Sky, womit Rivale Borussia Dortmund am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) mit einem Sieg beim FC Augsburg vorbeiziehen kann.

"Wenn du soweit unter deinem eigenen Level spielst, und das Level konstant sinkt, tust du dich schwer, Spiele zu gewinnen", ergänzte Tuchel und sah die Schuld komplett bei seiner Mannschaft:

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"Was RB spielt, ist ok. Es hat komplett mit uns zu tun. Wir haben dieses Spiel verloren durch unser Verhalten. Wenn wir verlieren, will ich gegen eine bessere Mannschaft verlieren."

Tuchel prangerte das Verhalten der Spieler wie beim ersten Gegentreffer an. "Wenn du in New York über die Straße gehst, gehst du anders als wenn du in Bogenhausen über die Straße gehst. Wenn du ohne zu gucken gehst, wirst du überfahren", so Tuchel.

Das Dortmunder Spiel werde er sich "bestimmt nicht" anschauen. "Ich hätte es mir auch nicht angeschaut, wenn wir gewonnen hätten", so Tuchel.

Meisterschafts-Aus? Bayern-Boss Oliver Kahn kämpferisch: "Mein Glaube ist immer da"

Will nicht aufgeben: Bayern-Boss Oliver Kahn (53) versuchte nach der bitteren Niederlage gegen RB Leipzig (1:3) Glauben an die Meisterschaft zu vermitteln.
Will nicht aufgeben: Bayern-Boss Oliver Kahn (53) versuchte nach der bitteren Niederlage gegen RB Leipzig (1:3) Glauben an die Meisterschaft zu vermitteln.  © Marcus Brandt/dpa

Auch Bayern-Chef Oliver Kahn hat fassungslos auf die Heimniederlage im Topspiel der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig reagiert. Nach dem 1:3 (1:0) des Tabellenführers am Samstagabend gab sich der Vorstandsvorsitzende trotzdem noch kämpferisch hinsichtlich des Ausgangs im Titelduell mit Borussia Dortmund.

"Mein Glaube ist immer da. Ich werde den Teufel tun und hier irgendwas abschenken", sagte Kahn in der Allianz Arena.

"Es ist bitter. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber noch ist es nicht vorbei. Es ist vorbei, wenn der Schiedsrichter unser Spiel am kommenden Samstag in Köln abgepfiffen hat", sagte Vorstandschef Kahn.

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"Ich bin erstmal enttäuscht über das, was ich hier heute gesehen habe." Nach der Pausenführung habe man sich "nicht intelligent angestellt".

Nach dem 1:0 sei es immer weniger geworden, beklagte Kahn. Man sei beim 1:1 ausgekontert worden nach einem Eckball. Danach habe es die Mannschaft "nicht mehr im Tank gehabt", zurückzuschlagen.

Titelfoto: Bildmontage: DANIEL ROLAND / AFP

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