Steuerhinterziehung? Bayern-Star muss vor Gericht!
München - Er arbeitet fleißig an seinem Comeback: Bayern-Star Bouna Sarr (31), der sich Anfang Dezember das Kreuzband riss und seither ausfällt. Doch seine Reha muss er nun zumindest kurzzeitig unterbrechen - Sarr muss vor Gericht!
Dem Senegalesen wird Steuerhinterziehung vorgeworfen, weshalb er am 18. Januar beim Amtsgericht in Landshut erscheinen muss.
Das bestätigte ein Sprecher des Gerichts gegenüber Bild.
Sarr soll im Oktober 2022 eine Luxus-Uhr beim Zoll nicht angegeben haben.
Damals hatte der Zollspürhund bei der Einreise des 31-Jährigen von außerhalb der EU angeschlagen, die Zollbeamten nahmen ihn daraufhin mit und kontrollierten sein Gepäck.
Sarr reagierte wütend, machte sich in seiner Instagram-Story öffentlich über die Beamten lustig und warf ihnen wegen der Kontrolle Rassismus vor - doch das Etui samt Rechnung der teuren Uhren-Marke Patek Philippe war sogar auf seinen eigenen Fotos zu erkennen.
Schon Karl-Heinz Rummenigge stand wegen unverzollter Uhren vor Gericht
Die günstigsten Herrenuhren der Schweizer Manufaktur kosten immer noch über 30.000 Euro, nach oben hin ist keine Grenze gesetzt. Deshalb hätte Sarr die Uhr angeben und Einfuhrumsatzsteuer darauf zahlen müssen.
Das tat er aber offenbar nicht, die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
Und so muss er sich in wenigen Tagen vor Gericht verantworten!
Die Verbindung zwischen einem Angehörigen des FC Bayern und nicht angegebenen Uhren dürfte den meisten Menschen bekannt vorkommen.
Vor rund elf Jahren wurde der damalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge (68) ebenfalls am Münchener Flughafen mit zwei unverzollten Rolex im Wert von rund 100.000 Euro erwischt, die er in Katar geschenkt bekommen hatte.
Das heutige Aufsichtsratsmitglied des deutschen Rekordmeisters wurde verurteilt, musste damals rund 250.000 Euro Strafe zahlen - blüht Sarr jetzt Ähnliches?
Es ist der nächste Tiefpunkt in der bisher schon schlecht verlaufenden Zeit des Senegalesen bei den Münchenern. Wegen zahlreicher Verletzungen kam der Rechtsverteidiger nur selten zum Zug, als er gerade wieder auf dem aufsteigenden Ast war, folgte der Kreuzbandriss - und nun der Gang vor Gericht.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa