Gnabry "sieht aus wie ein Clown": Bruchhagen geht Bayern-Star an!
München - Der FC Bayern patzt auf dem Platz, abseits erhitzt ein Paris-Trip von Serge Gnabry (27) weiter die Gemüter. Die Meinungen gehen dabei teils weit auseinander - so auch bei Lothar Matthäus (61) und Heribert Bruchhagen (74).
Ein Profi habe "andere Verhaltensmaßnahmen zu ergreifen", sagte der frühere DFL-Geschäftsführer bei Sky90. Er könne die überraschend harsche und vor allem öffentliche Kritik von Hasan Salihamidzic (46) am Flügelspieler deshalb "sehr gut verstehen".
Auf direkte Nachfrage zur Vorgehensweise des Sportvorstands erklärte Bruchhagen, dass dieser gefragt worden sei und nur geantwortet habe.
Ein Spieler müsse damit "leben können", führte der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt und dem Hamburger SV aus. Gnabry sehe außerdem aus "wie ein Clown". "Ich habe diese Bilder gesehen, da bleibt mir die Sprache weg."
Es war eine Aussage, die sowohl Moderator Patrick Wasserziehr (56) als auch Matthäus zum sofortigen und konsequenten Einschreiten bewegte, wobei der deutsche Rekordnationalspieler klare Worte fand.
"Wir wollen immer, dass ein gewisser Glanz reinkommt", erklärte der 61-Jährige. Bei Superstars wie beispielsweise Lionel Messi (35) oder Neymar (30) rege sich schließlich auch niemand auf, wenn diese "mit ihrem Learjet um die halbe Welt fliegen, am Freitagabend wieder kommen und am Samstag spielen". Diese "Leichtigkeit" sei geradezu gewollt.
Serge Gnabry: Lothar Matthäus mit Kritik von Heribert Bruchhagen an Bayern-Star nicht einverstanden
Gerichtet an Bruchhagen, der nochmals seinem Missfallen Ausdruck verliehen hatte, schob er nach: "Natürlich ist das nicht unsere Generation." Es sei eine "junge Generation" und "das eben das Ding", zeigte sich Matthäus verständnisvoll. "Das ist Mode. Er (Gnabry, Anm. d. Red.) ist modisch interessiert."
Entscheidend sei für ihn allerdings generell etwas anderes: Gnabry habe schlicht nichts gemacht. Er habe nicht durchgefeiert und die Reise zur Fashion Week nach Paris sei an einem freien Tag erfolgt.
Natürlich sei der Zeitpunkt des Trips "unglücklich" gewesen, da es sich zusätzlich um eine Englische Woche gehandelt habe. Eine optimale Vorbereitung sehe anders aus. Dass man Gnabry öffentlich dann allerdings dermaßen an den Pranger stelle, wie Salihamidzic es getan habe, sei keinesfalls richtig.
Vielmehr sei der Verein in der Pflicht, in Verträgen der Spieler keinerlei Spielraum zu gewähren. Sei dies jedoch nicht der Fall, könne man Gnabry nicht verbieten, am freien Tag nach Paris zu fliegen und sich laut Bruchhagen "zu kleiden wie ein Clown".
Mit Blick auf die öffentlich geäußerte Kritik von Salihamidzic führte Matthäus außerdem die Verletzung von Manuel Neuer (36) ins Feld. Nach dessen Ski-Unfall sei die Klärung offenbar intern erfolgt. Eine solche Vorgehensweise hätte er auch bei Gnabry lieber gesehen, anstatt in einer sowieso schon schwierigen Phase "ein weiteres Fass" aufzumachen.
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