Muss der Bayern-Vorstand gehen? Bruchhagen und Hamann sind sich einig

Berlin/München - Der frühere Bundesliga-Manager Heribert Bruchhagen (74) und Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann (49) haben dem FC Bayern München in seiner sportlichen Krise zu Kontinuität in der Führungsetage geraten.

Heribert Bruchhagen (74) würde die Bayern-Spitze trotz drohendem Titelverlust behalten.
Heribert Bruchhagen (74) würde die Bayern-Spitze trotz drohendem Titelverlust behalten.  © Christian Charisius/dpa

Man komme am besten aus einer Krise heraus, wenn die handelnden Personen behalte, sagte der 74-jährige Bruchhagen am Sonntag bei "Sky90". Deswegen würde er Oliver Kahn (53) als Vorstandsvorsitzenden und Hasan Salihamidzic (46) als Sportvorstand behalten.

"Ein Wechsel an der Spitze, der würde dem FC Bayern aus meiner Sicht überhaupt nicht weiterhelfen", sagte der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga.

Die handelnden Personen könnten Einschätzungen vornehmen, seien eng an allen Themen dran und würden nicht wie neue Leute verschiedenen Einschätzungen unterliegen, begründete Bruchhagen seine Meinung.

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Man müsse beim FC Bayern konstatieren, dass man Zweiter werde, eine formschwache Mannschaft und viele Ziele nicht erreicht habe.

"Und jetzt tun wir alles dafür, wieder in diese Position der Stärke zu kommen. Und da ist Kontinuität das A und O", meinte Bruchhagen.

"Immer wenn du ein Jahr titellos bist, fliegt der Vorstandvorsitzende" - ist keine Lösung für Dieter Hamann

Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann (49) hat Mitleid mit dem FC Bayern.
Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann (49) hat Mitleid mit dem FC Bayern.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Auch Hamann sprach sich dafür aus, Kahn als Bayern-Chef zu behalten. Der FC Bayern sei ein Konzern. "Den zu führen, das ist kein Zuckerschlecken", sagte der Fußball-Analyst. Wenn dem Aufsichtsrat etwas nicht passen sollte, "soll sie es ihm sagen und die Chance geben, es besser zu machen", sagte der Ex-Nationalspieler.

Auch eine titellose Saison des erfolgsverwöhnten Rekordmeisters wäre aus seiner Sicht kein Grund, das Führungspersonal abzulösen. "Das würde im Umkehrschluss heißen, immer wenn du ein Jahr titellos bist, fliegt der Vorstandvorsitzende raus, der Sportvorstand und der Trainer auch noch. Das kann ja nicht die Lösung sein", sagte der 49-Jährige.

Lothar Matthäus: "So kann es nicht weitergehen beim FC Bayern"

Lothar Matthäus (62) sieht einige Fehler bei den Bayern-Bossen.
Lothar Matthäus (62) sieht einige Fehler bei den Bayern-Bossen.  © Tom Weller/dpa

Anders sieht das Lothar Matthäus (62). Für den Fußball-Experten sind Veränderungen beim FC Bayern München dringend notwendig.

"So kann es nicht weitergehen beim FC Bayern! Es muss jetzt eine knallharte Analyse geben und eine schonungslose Aufarbeitung mit Konsequenzen, auf und neben dem Platz. Ohne Rücksicht auf Namen oder Positionen", sagte er der "Bild"-Zeitung.

"Es wurden insgesamt viel zu viele Fehler gemacht", sagte der 62-Jährige. Sowohl in der Clubführung als auch sportlich. "Nicht erst in dieser Saison, das fing schon in der vorigen Saison an", sagte Matthäus und nannte die Kaderzusammenstellung als Beispiel.

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"Es wurden Namen verpflichtet, aber die Frage ist, sind das auch wirklich Bayern-Spieler, Mia-san-Mia-Spieler? Ich habe in der zweiten Halbzeit gegen Leipzig kein Mia-san-Mia mehr gesehen."

Die Bayern hatten am Samstag mit 1:3 gegen RB Leipzig verloren, am Sonntag zog der BVB durch ein 3:0 beim FC Augsburg in der Tabelle vorbei.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Charisius/dpa, Rolf Vennenbernd/dpa

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