Matthäus erwartet Bayern-Abgänge, sieht aber keine Eile beim Sportvorstand
München - Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (62) erwartet nach dem Münchner Führungs-Beben mit dem Aus für Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) und Vorstandschef Oliver Kahn (53) viele weitere Personalentscheidungen in den nächsten Wochen beim FC Bayern.
"Ich kann mir gut vorstellen, dass vier, fünf Spieler den FC Bayern verlassen. Ja, auch deutsche Nationalspieler. Was wird aus Joshua Kimmich, der unbedingt auf der Sechs spielen will? Bleibt Leon Goretzka?", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Um beide Nationalspieler gab es zuletzt immer wieder Wechselgerüchte.
Auch die Zukunft von Spielern wie Ryan Gravenberch (21), Leroy Sané (27), Serge Gnabry (27) oder Manuel-Neuer-Ersatz Yann Sommer (34) scheint noch unklar.
Das Personalkarussell drehe sich mit Sicherheit deutlicher, als es der eine oder andere heute schon erkennen könne, befand Matthäus. "Viele der zuletzt getätigten Transfers in München waren Nagelsmann-Spieler und von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn abgesegnet und mitgetragen. Jetzt kommt aber die Wunschperiode von Tuchel."
Die Rückkehr von Karl-Heinz Rummenigge (67) bezeichnete Matthäus als Gewinn für den Verein.
Kommt der FC Bayern auch ohne Salihamidzic-Nachfolger aus?
"Er wird mit seinen vielen Kontakten, seiner Erfahrung und seinem weltweiten Standing zusammen mit Uli Hoeneß, Jan-Christian Dreesen, Tuchel und Herbert Hainer wieder dafür sorgen, dass dieses große Schiff in die richtige Richtung fährt", meinte der 62-Jährige. Die Neuausrichtung mit Kahn und Salihamidzic sei korrigiert worden.
Für Kahn war nach dem Meistertitel Dreesen als Sportvorstand vorgestellt worden. Wer auf Salihamidzic folgt, ist noch unklar. Matthäus sieht allerdings keinen Grund zur Eile.
"Ich denke, die momentane Konstellation beim FC Bayern könnte auch ein, zwei Jahre ohne Sportdirektor auskommen", sagte der frühere Bayern-Profi. Uli Hoeneß (71) hatte zuletzt angekündigt, den Posten bis Weihnachten besetzen zu wollen.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa