Last-Minute-Ausgleich bei FC Bayern gegen Leverkusen: Streit um VAR-Elfer in der Nachspielzeit
München - Nach dem turbulenten Ende beim Bundesliga-Topspiel FC Bayern gegen Bayer Leverkusen (2:2) hadern die Münchner mit zwei Schiri-Entscheidungen. Vor allem der Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit erhitzte die Gemüter auf Gastgeber-Seite.
Was war passiert? Alphonso Davies (22) hatte Jonas Hofmann (31) im Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Daniel Schlager (33) ließ zunächst weiterlaufen, wurde dann aber vom Kölner Keller gebeten, sich die Szene nochmal in der Review Area an der Seitenlinie anzuschauen. Nach wenigen Sekunden entschied der Unparteiische auf Strafstoß. Exequiel Palacios (24) verwandelte in der vierten Minute der Nachspielzeit vom Punkt zum 2:2-Endstand.
FCB-Trainer Thomas Tuchel (50) bezeichnete den Elfmeter als "supersoft". Thomas Müller (34) sagte: "Wenn diese Szenen Elfmeter sind, werden wir auf jeden Fall ein paar mehr Elfmeter erleben in dieser Saison, bei denen sich einige Manager und Trainer und andere Beteiligte aufregen werden."
Auch wenn Davies in der Szene "ein bisschen ungestüm" agiert habe, wie Müller zugab, habe sich Nationalmannschafts-Kollege Hofmann nach dem "leichten Kontakt" "clever" fallen lassen.
Der Leverkusener selbst sah das völlig anders. "Klarer Elfmeter. Punkt! Da braucht man kein großes Thema draus zu machen", stellte der Gefoulte fest. Er sei klar getroffen worden am Fuß und verwies auf einen "ganz leichten Bluterguss" in seiner Wade.
FC Bayern gegen Leverkusen: Thomas Müller sieht auch Freistoß-Szene anders als Schiedsrichter
Schiedsrichter Schlager erklärte beim Streamingdienst DAZN, er habe die Aktion "auf dem Feld nicht wahrgenommen". Bei der Ansicht der Bilder habe er jedoch erkannt: "Das Hinfallen des Spielers Hofmann passt für mich zum Treffer an der Wade und daher habe ich auf Strafstoß entschieden."
"Der Schiedsrichter wird Argumente finden und sich aufs Blut für seine Entscheidungen verteidigen", meinte Müller: "So wird er das auch machen vor dem Freistoß."
Vor dem Traum-Freistoß von Aljeandro Grimaldo (27) zum 1:1-Ausgleich hatte Schlager auf Foul von Müller an Grimaldo entschieden. Der Bayern-Kapitän bewertete auch diese Szene anders: "Mein Argument ist mein blauer Zeh. Es ist ein Drüberhalten, eine offene Sohle, auch wenn er früher am Ball ist."
Schlager aber meinte, Müller habe Grimaldo "von unten" getreten - "Foulspiel für Leverkusen".
Titelfoto: Tom Weller/dpa