Hoeneß warnt die Bayern-Kicker: "Jeder einzelne Spieler muss sich hinterfragen"
München - Im Grunde kann sich FC-Bayern-Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß (72) zufrieden zeigen mit den aktuellen spielerischen Leistungen der Münchner.
Nach der Hinspielpleite der deutliche 3:0-Sieg in der Königsklasse gegen Lazio Rom, das 8:1-Torspektakel gegen den SFV Mainz 05 und zuletzt ein 5:2-Erfolg gegen Darmstadt.
Das waren die letzten drei Spiele des amtierenden Deutschen Meisters. Doch Uli Hoeneß wäre nicht er selbst, wenn er nicht auch im allgemeinen Bayern-Freudentaumel die Kritikpunkte ansprechen würde.
Und diese sieht er vor allem in der Verteidigungsarbeit des deutschen Rekordmeisters: "Das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft gefällt mir nach wie vor nicht", so der 72-Jährige gegenüber dem Sportportal "Kicker".
"Jeder einzelne Spieler muss sich hinterfragen, ob er Zweikämpfe so bestreitet, wie es notwendig ist. Das sind individuelle Nachlässigkeiten, die unbedingt abzustellen sind".
31 Gegentore in 26 Spielen seien kein gutes Zeichen für die Abwehrleistungen. Zumal der Tabellenletzte Darmstadt im Samstagsspiel auch zweimal das Netz traf – und drei weitere Male das Ergebnis nur dank Neuer-Paraden oder Aluminium gehalten werden konnte.
Hoeneß begeistert, dass sein langjähriger Rekord gebrochen wurde
Doch Hoeneß erkennt durchaus auch die positiven Leistungen des FC Bayern München an. Vor allem ein Spieler begeistert Hoeneß besonders. Nationalspieler Jamal Musiala (21).
Dieser erzielte mit 21 Jahren und 19 Tagen seine Bundesligatore 32 und 33 und brach damit die bisherige Bayern-Bestmarke des jüngsten Torjägers. Der bisherige Rekordhalter war bei dieser Tore-Marke nämlich 21 Tage älter. Sein Name: Uli Hoeneß. "Es ist ein Vergnügen, ihm zuzusehen, wie er den Ball am Fuß hält und auch unter Druck nicht unruhig wird", lobt Hoeneß.
Auch der Rest des Teams und der zum Saisonende abwandernde Trainer bekommen ein Ehrenlob: "Es ist offensichtlich, dass sie sich zusammengerauft haben und beide Seiten sich sehr bemühen, aus der Situation das Beste zu machen."
Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa