"Ganz neue Form der Regel-Auslegung": FC Bayern tobt nach verweigertem Elfer!

London (England) - Der FC Bayern hat nach dem 2:2 gegen Arsenal eine gute Ausgangslage für das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League, doch nach Abpfiff tobten die Münchener! Sie fühlten sich vom Schiedsrichter betrogen - weil dieser ihnen einen aus ihrer Sicht glasklaren Elfmeter verweigerte.

Harry Kane (30, r.) war alles andere als einverstanden mit der Leistung von Schiedsrichter Glenn Nyberg (36).
Harry Kane (30, r.) war alles andere als einverstanden mit der Leistung von Schiedsrichter Glenn Nyberg (36).  © John Walton/PA Wire/dpa

Denn in der 67. Minute der Partie, als der FCB gerade mit 2:1 vorne lag, hatte Arsenal-Keeper David Raya (28) einen Abstoß als Querpass zu Gabriel (26) ausgeführt, der den Ball dann mit der Hand aufnahm!

Die Pfeife von Schiedsrichter Glenn Nyberg (35) blieb nicht einmal stumm, aber anstatt auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, ließ er den Abstoß einfach wiederholen. Die Bayern waren fassungslos.

"Wir hätten einen klaren Elfmeter bekommen müssen, als der Schiri pfeift, der Torwart den Ball passt und Gabriel ihn in die Hand nimmt. Das ist der klarste Elfmeter, den ich je gesehen habe", schimpfte Goalgetter Harry Kane (30) nach Abpfiff bei Amazon Prime.

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Sein Coach pflichtete ihm bei: "Es ist ein glasklarer Handelfmeter", sagte Thomas Tuchel (50). Doch vor allem die Begründung des Schiedsrichters gegen einen Strafstoß machte den Deutschen richtig sauer!

"Er sagt zu unseren Spielern: 'Ja, aber es ist ein 'Kid's Mistake', das pfeife ich nicht im Champions-League-Viertelfinale. Das ist eine ganz neue Form der Regelauslegung. Das ist einfach unglaublich", beschwerte sich der 50-Jährige.

FC Bayern wütet, Experte Lutz Wagner nimmt Schiedsrichter in Schutz

Thomas Tuchel (50) ließ seinem Frust nach dem Unentschieden gegen Arsenal freien Lauf.
Thomas Tuchel (50) ließ seinem Frust nach dem Unentschieden gegen Arsenal freien Lauf.  © Frank Augstein/AP/dpa

Amazon-Schiriexperte Lutz Wagner (60) hingegen ist der Meinung, dass Nyberg richtig gehandelt habe.

"In dieser Situation hat der Schiedsrichter einen Pfiff getätigt, in die Ausführung hinein. Das hat natürlich auch die Abwehrspieler etwas verunsichert und er hat selbst gemerkt, dass er damit zu einer Verunsicherung beigetragen hat", erklärte Wagner das Vorgehen des Unparteiischen.

Also habe sich der Schwede entschlossen, die erste Ausführung nicht als Ausführung zu betrachten und den Abstoß stattdessen wiederholen zu lassen - eine Maßnahme, die Wagner begrüßte.

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Natürlich könne man auch zu einer anderen Entscheidung kommen, sagte der 60-Jährige, aber: "Ich finde, im Sinne des Fußballs war es, so wie er es gelöst hat, die bessere Lösung."

Beim deutschen Rekordmeister sah man das naturgemäß etwas anders: "Ich weiß schon, was der Schiri will, wenn er da weiter laufen lässt, aber ich glaube nicht, dass er sich da über die Gesetze hinwegsetzen darf", stellte Thomas Müller (34) fest. Seiner Meinung nach müsse man festhalten, dass eine solche Szene spielentscheidend sein könnte.

Und tatsächlich: Anstatt potenziell 3:1 in Führung zu gehen, kassierten die Gäste keine zehn Minuten später den Ausgleich.

In der Nachspielzeit hatten dann allerdings die Bayern Glück, dass kein Elfmeter gegen sie gepfiffen wurde: Nach einem Kontakt mit Manuel Neuer (38) ging Bukayo Saka (22) im Strafraum zu Boden, Nyberg entschied sich allerdings auch hier gegen einen Strafstoß.

Titelfoto: Bildmontage: John Walton/PA Wire/dpa

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