"Fohlen-Fluch" gebrochen! FC Bayern schlägt nach Deadline-Day-Debakel spät zurück
Mönchengladbach - Kein Palhinha, kein Bella-Kotchap, aber ein gebrochener "Fohlen-Fluch"! Nach dem Deadline-Day-Debakel konnte der FC Bayern München sportlich zurückschlagen und beim späten 2:1-(0:1)-Erfolg am Samstagabend endlich eine ungeliebte Serie reißen lassen.
Erst hagelte es am Freitag geplatzte Deals an der Säbener Straße, dann wartete nur einen Tag später mit Borussia Mönchengladbach auch noch der traditionelle Angstgegner im Topspiel der Bundesliga.
Sechs Partien in Folge konnte der Rekordmeister nicht mehr gegen die vermeintlich kleine Borussia gewinnen. Das siebte Duell sollte den ominösen Bann sowie die Negativ-Meldungen der vorigen Stunden schließlich brechen. Bis dahin musste die Tuchel-Truppe allerdings lange zittern.
Vom Anpfiff weg präsentierten sich die Hausherren kratzig, bissig und unangenehm, während die Münchner mit viel Ballbesitz aber wenig Effizienz im letzten Drittel an der eigenen Feldüberlegenheit verzweifelten.
Defensiv gesellten sich insbesondere auf der selbsternannten Problemposition rechts hinten Unkonzentriertheiten dazu. Der bereits früh rotgefährdete Noussair Mazraoui verursachte per Handspiel einen Freistoß, die anschließende Flanke aus dem linken Halbfeld setzte Fohlen-Verteidiger Marvin Friedrich mit dem Kopf noch gegen die Latte (26. Minute). Da hatten die Bayern zur Abwechslung mal viel Glück!
Das fehlte dann aber vier Minuten später. Nach einer Ecke von der rechten Seite verlängerte Maximilian Wöber wiederum auf den Schädel von Ko Itakura, der das Leder gekonnt über Sven Ulreich hinweg in den langen Knick segeln ließ (30.).
Leroy Sané und Mathys Tel drehen das Spiel für den FC Bayern München.
Sollte die Gladbach-Phobie tatsächlich wieder in einem Punktverlust enden? Im zweiten Durchgang drückte der amtierende Champion natürlich auf den Ausgleich, doch die Gastgeber standen kompakt. Zumindest bis zur 58. Minute.
Dann knackte Joshua Kimmich das Bollwerk mit einem Chip-Pass in den Sechzehner auf Leroy Sané, der aus kurzer Distanz locker zum 1:1 einnetzen konnte.
Der Brustlöser zeigte Wirkung, in der Folge wackelte der Angstgegner nämlich ganz gewaltig. Allein der Ertrag fehlte den Bayern, die siegeshungrig anrannten und in Person von Choupo-Moting (70.) und Serge Gnabry (72.) auch zu guten Gelegenheiten kamen, in dieser Phase.
Angepeitscht von über 50.000 Fans im Borussia-Park warfen sich die Gladbacher tapfer in jeden Ball, wurden dafür am Ende aber nicht belohnt.
Wenige Zeigerumdrehungen vor dem Ende der regulären Spielzeit landete eine scharfe Kimmich-Ecke beim eingewechselten Mathys Tel, der ungedeckt hochstieg und das Leder per Kopf für die vollen drei Zähler in den Maschen versenkte (87.).
Der Liga-Krösus von der Isar tütete damit also doch noch den dritten Saisonsieg ein, muss die Tabellenführung aufgrund des Kantersieges der Werkself am Nachmittag aber vorerst den Leverkusenern überlassen.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München
Bor. Mönchengladbach - Bayern München 1:2 (1:0)
Bor. Mönchengladbach: Nicolas - Scally (83. N. Elvedi), Friedrich, Itakura, Wöber (73. Ullrich) - Weigl - Ngoumou (73. Jantschke), Reitz, Neuhaus, Pléa (83. Honorat) - Cvancara (59. Siebatcheu)
Bayern München: Ulreich - Mazraoui (46. Laimer), Upamecano, Kim, Davies - Goretzka (81. Tel), Kimmich - L. Sané, Th. Müller (69. Choupo-Moting), Coman (69. Gnabry) - Kane (90.+5 de Ligt)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach) -
Zuschauer: 54.042 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Itakura (30.), 1:1 L. Sané (58.), 1:2 Tel (87.)Gelbe Karten: - / Mazraoui (1), Coman (1)
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa