Wolfsburg - Entspannter Auftakt in die Bundesliga für den FC Bayern? Pustekuchen! Der Rekordmeister ist gegen den VfL Wolfsburg auch unter Vincent Kompany erneut in alte Muster verfallen - hat aber dennoch einen 3:2-Sieg eingefahren.

Eigentlich schien der Start in die neue Spielzeit wie erhofft standesgemäß zu verlaufen. Die Wölfe, die in den vergangenen 18 Duellen keinen einzigen Sieg gegen den Favoriten hatten feiern können, agierten im ersten Durchgang zahn- und chancenlos. Nicht einen Schuss bekam Manuel Neuer auf den Kasten.

Jamal Musiala ließ es auf der Gegenseite derweil klingeln (1:0, 20. Minute). Beim Vorlagengeber hatte Kompany zudem ein gutes Händchen bewiesen.

Sacha Boey, den der Coach für den verletzten Josip Stanisic in die Startelf beordert hatte, konnte sich an der Grundlinie stark gegen einen amateurhaft agierenden Jakub Kaminski behaupten. Einen Pass später war der Rest für den Youngster Formsache.

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Alles deutete angesichts extrem dominant, fokussiert und vor allem defensiv stabil stehender Münchner fast schon auf einen Selbstläufer hin. Wie trügerischer dieser Eindruck allerdings sein kann, muss den Fans des FC Bayern nach der vergangenen Spielzeit jedoch wohl keiner mehr erklären - und so kam es, wie es fast schon kommen musste ...

Nach einer Halbzeit zum Vergessen kam die Truppe von Ralph Hasenhüttl wie ausgewechselt aus der Kabine. Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff wurde Tiago Tomas halblinks in den Strafraum der noch nicht wieder sortierten Münchner geschickt.

In diesem kreuzte er Boey, der den Portugiesen am Bein traf. Schiedsrichter Daniel Siebert musste nicht lange überlegen - und zeigte auf den Punkt! Diese Chance ließ sich Lovro Majer nicht nehmen, verlud Neuer und traf aus dem Nichts zum Ausgleich (47.).

Und dabei blieb es nicht einmal: Majer, der drei Minuten nach dem Ausgleich den Pfosten getroffen hatte, legte die 2:1-Führung selbst nach (55.).

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Vorausgegangen war dem Tor ein katastrophaler Fehler von Min-jae Kim, der das Leder an den gedankenschnellen Patrick Wimmer verloren hatte.

Es war nicht der einzige Patzer des Südkoreaners und seiner Kollegen in der Abwehr, die in einem teils wilden zweiten Abschnitt komplett den Faden verloren und diesen bis zum Schlusspfiff auch nicht wirklich wiedergefunden hatten.

Die Münchner, die folglich in der Defensive ein ums andere Mal bedenklich wackelten, kamen durch ein Eigentor Kaminskis zwar noch zum 2:2-Ausgleich (65.) und durch Serge Gnabry zum 3:2-Auftaktsieg (82.), sonderlich zufrieden werden Kompany und Co. jedoch nicht sein. Vor allem die Art und Weise dürfte für das eine oder andere unverhoffte Déjà-vu gesorgt haben.

Erfreuliche Randnotiz an einem sonst eher durchwachsenen Nachmittag: Der in Halbzeit zwei eingewechselte Thomas Müller konnte mit seinem inzwischen 474 Bundesligaspiel (!) zum alleinigen Rekordspieler der Münchner aufsteigen.

Bundesliga, 1. Spieltag

VfL Wolfsburg - FC Bayern München 2:3 (0:1)

VfL Wolfsburg: Grabara - Baku, Bornauw, Zesiger, Fischer - Svanberg (85. Wind), Arnold, Wimmer (71. Behrens), Majer (78. Gerhardt), Kaminski - Tiago Tomas

FC Bayern München: Neuer - Boey (65. Müller), Kim (81. Dier), Upamecano, Davies - Kimmich, Pavlovic - Gnabry, Musiala, Olise (75. Coman) - Kane

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Zuschauer: 29.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Musiala (20. Minute), 1:1 Majer (47., Foulelfmeter), 2:1 Majer (55.), 2:2 Kaminski (65., Eigentor), 2:3 Gnabry (82.)

Gelbe Karten: Svanberg (1), Zesiger (1) / Kane (1), Boey (1), Musiala (1)