FC Bayern wirft Ulm raus: Ansage an Goretzka, dann müllert es doppelt
Ulm - In den frühen Spielen des DFB-Pokals mussten die Bundesligisten lange zittern, die Fans des FC Bayern hatten es am Freitagabend beim SSV Ulm entspannter. Thomas Müller brachte die Roten auf Kurs, der Rest war beim 4:0 Formsache.
Den vielleicht größten Aufreger oder zumindest einen knallharten Fingerzeig gab es schon mehrere Stunden vor dem Anpfiff: Für Leon Goretzka reichte es beim Pflichtspielauftakt nicht einmal für einen Kaderplatz - und das, obwohl er fit gewesen wäre.
Deutlicher konnte Vincent Kompany kaum zeigen, wie es derzeit um die Perspektive des Spielers an der Säbener Straße bestellt ist. Auch Sportvorstand Max Eberl wurde zwischen den Zeilen kurz vor dem recht lockeren Selbstläufer deutlich: Goretzka hat zwar Vertrag bis 2026, kann aber sehr gerne gehen.
Ansonsten hielten sich weitere Überraschungen in Grenzen. Leroy Sané ist noch nicht wieder gesund, fehlte folglich wie auch Innenverteidiger Hiroki Ito.
Harry Kane sowie die Neuzugänge Joao Palhinha und Michael Olise, die allesamt aufgrund der EM und der Olympischen Spiele kürzer mit dem Team trainieren, durften erst einmal zuschauen. Das galt ebenso für Alphonso Davies, der sich mit Gehaltsspielchen und Wechselabsichten zu Real Madrid verzockt haben könnte. Raphaël Guerreiro erhielt den Vorzug.
FC Bayern dominiert SSV Ulm in erster Runde des DFB-Pokals: Thomas Müller mit frühem Doppelpack
Auf dem Rasen im ausverkauften Donaustadion brauchten die Mannen von Kompany zwar einige Minütchen, um in Tritt zu kommen, bestimmten danach jedoch erwartungsgemäß die Begegnung gegen überforderte Ulmer nahezu durchgängig.
Müller veredelte den ersten gefährlichen Angriff nach etwas glücklicher Vorlage Joshua Kimmichs, der wieder im Mittelfeld der Münchner ran durfte, trocken zum 1:0 (12. Minute). Während sich die Hausherren noch schüttelten, klingelte es wieder.
Min-jae Kim schickte Serge Gnabry auf die Reise, der Flügelflitzer behielt vor Ulm-Keeper Christian Ortag die Übersicht, legte quer zu Müller. Der Rest war nicht weniger Formsache als der Einzug gegen den krassen Außenseiter in die zweite Pokalrunde.
Am lautesten hat es bei den Bayern indirekt kurz nach der Halbzeit "gekracht", als die mitgereisten Fans im eigenen Block mit einer ausgiebigen Pyro-Show aufgrund des aus jener resultierenden Nebels für eine kurze Unterbrechung des Spiels sorgten.
Im zweiten Durchgang durften letztlich auch noch Kane und Coman, der zweifelsohne größte aller Verkaufskandidaten im Sommer, sowie Palhinha, Olise und Davies mitwirken. Coman traf zum 3:0 (79.), der 4:0-Schlusspunkt gehörte Kane (90.+3).
Es bleibt nach einem Abend, an dem die Münchner kaum gefordert wurden, die Erkenntnis: Kompany hat einen Plan, der nicht allen Stars gefallen dürfte. Das Ergebnis gegen die Ulmer gibt ihm vorerst recht. Doch bleibt das auch so?
Statistik zum Spiel zwischen dem SSV Ulm und dem FC Bayern München
DFB-Pokal, 1. Runde
SSV Ulm - FC Bayern München 0:4 (0:2)
SSV Ulm: Ortag (37. Seybold) - Kolbe, Reichert, Strompf - Stoll, Rösch, Brandt (78. Kölle), Hyryläinen - Chessa (63. Keller), Higl (78. Telalovic), Krattenmacher (63. Meier)
FC Bayern München: Neuer - Stanisic, Upamecano (85. Davies), Kim, Guerreiro - Pavlovic (77. Palhinha), Kimmich - Gnabry (77. Olise), Musiala (63. Kane), Tel (63. Coman) - Müller
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 17.400 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Müller (12. Minute), 0:2 Müller (15.), 0:3 Coman (79.), 0:4 Kane (90.+3)
Gelbe Karten: Hyryläinen, Reichert, Knauer / Kimmich
Titelfoto: Tom Weller/dpa