FC Bayern wieder an der Spitze: "Wir holen uns das Ding"

München - Auf dem Weg in den Feierabend verkörperte Thomas Müller (33) demonstrativ das zumindest auf den ersten Blick wiedergewonnene Mia-san-mia des FC Bayern. "Da sind wir wieder! Wir holen uns das Ding", tönte der Kapitän der Münchner nach dem mühsamen 2:0-Sieg gegen das stark abstiegsgefährdete Schlusslicht Hertha BSC.

Serge Gnabry (l.) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit Thomas Müller (M.) und Noussair Mazraoui.
Serge Gnabry (l.) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit Thomas Müller (M.) und Noussair Mazraoui.  © Sven Hoppe/dpa

Den wegen eines ausgebliebenen Elfmeterpfiffs heißblütig diskutierten Patzer von Borussia Dortmund beim 1:1 in Bochum nutze der Serienmeister. "Wir haben den Schritt gemacht und müssen noch vier weitere Schritte machen", sagte der geschaffte und erleichterte Trainer Thomas Tuchel (49). Nach der Pflichtspiel-Tristesse von vier Spielen ohne Sieg atmete nicht nur der 49-Jährige erleichtert durch.

Nach dem Aus in Pokal und Champions League war auch den viel kritisierten Bossen Oliver Kahn (53) und Hasan Salihamidzic (46) die Bedeutung dieses Glücksmoments in der Bundesliga deutlich anzumerken.

"Ich denke, man hat der Mannschaft angemerkt, was auf dem Spiel steht", sagte Vorstandschef Oliver Kahn. "In so einer Phase geht es nicht darum, den Schönheitspreis zu gewinnen, sondern darum, zu gewinnen und die Tabellenführung zu übernehmen - und das haben wir geschafft."

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Da störte sich keiner der Gewinner daran, dass der Erfolg über den limitierten Tabellenletzten aus der Hauptstadt über weite Strecken äußerst zäh anzusehen war.

War's das für Kahn als Bayern-Boss? FCB-Präsident Hainer weicht aus

Thomas Tuchel (49) bleibt nach dem Aus in Pokal und Champions League nur noch die Meisterschaft.
Thomas Tuchel (49) bleibt nach dem Aus in Pokal und Champions League nur noch die Meisterschaft.  © Sven Hoppe/dpa

Kahn wackelt als Bayern-Boss. Dem 53-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, sich öffentlich, aber auch nach innen nicht genug einzubringen. "Selbstverständlich" sei er in der neuen Saison "noch hier", entgegnete Kahn, als er auf seine Zukunft angesprochen wurde.

Bei der "turnusmäßigen" Aufsichtsratssitzung am 22. Mai werde man aber natürlich auch "sehr kritisch" miteinander umgehen, sagte der frühere Torwart-"Titan". Sein Blick gelte aber "nicht irgendwelchen Diskussionen", sagte Kahn, "sondern mein Fokus gilt nur der deutschen Meisterschaft - und darum geht's."

Aufsichtsratschef Herbert Hainer (68) verwies bei der Nachfrage zur Zukunft von Kahn lieber auf das noch verbliebene Titelziel. "Wir konzentrieren uns alle auf das Sportliche", sagte der Präsident. "Das ist das Wichtigste, was auf dem Platz passiert, und dass wir die elfte deutsche Meisterschaft gewinnen."

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Serge Gnabry (69. Minute) und Kingsley Coman (79.) sorgten am Sonntagnachmittag dafür, dass der Serienchampion wieder Kurs auf die elfte Schale nacheinander genommen hat.

"Deutscher Meister wird nur der FCB!", sangen Tausende Anhänger nach dem Schlusspfiff, als die Mannschaft sich nach harter Schufterei befreit vor der Kurve präsentierte. "Wir haben den Tag der Arbeit einen Tag vorgezogen", sagte Hainer.

Salihamidzic: "Wir sind jetzt voll und ganz konzentriert auf den Meisterkampf"

Oliver Kahn (53) steht in der Kritik. Seine Fühungsqualitäten werden angezweifelt.
Oliver Kahn (53) steht in der Kritik. Seine Fühungsqualitäten werden angezweifelt.  © Sven Hoppe/dpa

"Jetzt sind wir Tabellenführer, wir haben es selber in der Hand", hob er hervor - und gab das Motto für die abschließenden vier Spieltage vor. "Viermal gewinnen, dann sind wir deutscher Meister."

Darauf setzt auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Ich würde gerne Meister werden und gerne unsere Jungs auf dem Balkon sehen und dafür werde ich alles tun", sagte Salihamizdic, der auch die Personalplanungen für die neue Saison vorantreiben muss.

"Wir werden Gespräche führen, aber wir sind jetzt voll und ganz konzentriert auf den Meisterkampf."

Bremen (A), Schalke (H), Leipzig (H) und Köln (A) lauten die abschließenden Aufgaben für die Münchner. "Wir können alle zählen und rechnen, und müssen vier Spiele gewinnen", sagte der zweifache Vorbereiter Joshua Kimmich.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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