Angekündigter Umbruch beim FC Bayern: Matthäus ist verwundert, feuert gegen Bosse und Stars!
München - Wie geht es nach der Saison weiter? Lothar Matthäus (62) hat mit Verwunderung auf die Ankündigung reagiert, dass der FC Bayern nach seiner wohl titellosen Spielzeit einen Umbruch in der Mannschaft einleiten will.
Dieser habe doch eben erst stattgefunden, schrieb der Rekordnationalspieler in seiner wöchentlichen Kolumne für Sky und zählte dabei Sadio Mané (31), Mathys Tel (18), Ryan Gravenberch (21), Daley Blind (33), Noussair Mazraoui (25), João Cancelo (28) und Yann Sommer (33) als jüngste Verpflichtungen auf.
Jene passten plötzlich entweder nicht ins System, durften kaum spielen, sollen ausgeliehen werden oder hätten - wie Mané, der keinesfalls überzeugen konnte - sicherlich keine Zukunft beim FC Bayern.
"Da hätte man sich im Nachhinein einiges sparen können und auf das Haaland-Angebot obendrauf packen sollen", meinte Matthäus mit Blick auf Ausnahmestürmer Erling Haaland (22), der vor der Saison von Borussia Dortmund zu Manchester City gewechselt war und in seinem ersten Jahr auf der Insel einen Rekord nach dem anderen verbucht.
Während Matthäus dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn (53), der sich laut dem früheren Bayern-Star nach dem Ende der Saison allerdings sehr vielen unangenehmen Fragen wird stellen müssen, wünschte, dass er im Anschluss weitermachen darf, kritisierte er Sportvorstand Hasan Salihamidžić (46) klar. Dieser habe Fehler gemacht und nicht nur gute Transfers getätigt.
"Wir haben ihn alle für die tollen Namen gelobt, aber diese Mannschaft hat keinen Biss, keinen Willen, keine richtige Identifikation mit diesem Verein. Sonst würden sie anders Fußball spielen, wenn sie dieses Trikot anziehen", monierte er mit Blick auf den Kader des Serienmeisters, der vor dem letzten Spieltag der Bundesliga lediglich auf Platz zwei liegt.
FC Bayern nach Pleite gegen RB Leipzig vor titelloser Saison: Lothar Matthäus kritisiert Münchner Spieler
Generell ließ der 62-Jährige kaum ein gutes Haar am Rekordmeister. "Fehler, Diskussionen, Unruhe so weit das Auge reicht. Der Torwart geht Skifahren, ein Mitspieler schlägt einen anderen, schlechte Kommunikation auf und neben dem Platz und so weiter", zählte er auf und schlussfolgerte dann: "So kann man natürlich keinen großen Erfolg haben."
Das Fazit fällt deutlich aus: "Weder die Spieler noch die Führung haben performt und gehen jetzt dann wohl zurecht mit null Titeln in die Sommerpause."
Bezüglich einiger Stars schrieb Matthäus: "Vielleicht ist es auch eine andere Generation und damit Mentalität. Aber so richtig stolz darüber, ein Bayern-Spieler sein zu dürfen, scheinen viele nicht zu sein."
Es reiche einfach nicht, "in Grünwald zu wohnen, ein tolles Auto und eine große Villa zu haben".
Genau dieses Problem hätten auch die Fans der Münchner inzwischen wahrgenommen. Diese hätten bei der bitteren 1:3-Heimniederlage gegen RB Leipzig in der Allianz Arena "so viel Mitleid" gehabt, dass sie die Akteure nicht einmal ausgepfiffen hätten. "Stattdessen sind sie einfach aus dem Stadion geflüchtet." Es waren traurige Bilder, die sich am Samstag boten.
Will der Rekordmeister wieder in die Spur finden, muss sich laut Matthäus "auf und neben dem Platz" viel ändern.
Titelfoto: Montage: Tom Weller/dpa, Sven Hoppe/dpa