Fokus weg von Tuchel und auf das CL-Duell des FC Bayern gegen Galatasaray!

München - Thomas Tuchel (50) verzichtet auf ein weiteres Nachlegen im Experten-Zoff. Das sollen vielmehr Harry Kane (30) und Co. nach dem Triumph des FC Bayern gegen Borussia Dortmund auf dem Platz gegen Galatasaray Istanbul tun.

Kann Thomas Tuchel (50) mit dem FC Bayern München gegen Galatasaray Istanbul bereits den Einzug ins CL-Achtelfinale perfekt machen?
Kann Thomas Tuchel (50) mit dem FC Bayern München gegen Galatasaray Istanbul bereits den Einzug ins CL-Achtelfinale perfekt machen?  © Bernd Thissen/dpa

Das Wort "Experte" kam dem Trainer nicht mehr über die Lippen. Nicht ein Mal in 19 Minuten der Pressekonferenz. Auf eine weitere Runde im Streit mit den TV-Experten Lothar Matthäus (62) und Dietmar Hamann (50) verspürte Tuchel nach dem sehr kontrovers bewerteten Furor rund um den Münchner 4:0 gegen die Borussia im Duell in der Bundesliga am heutigen Dienstag keinen Drang.

Das Nachlegen will der 50-Jährige alleine seinem derzeit zumindest national von keinem Verteidiger aufzuhaltenden Torjäger Kane und auch dessen Teamkollegen auf dem Fußballplatz überlassen.

Am morgigen Mittwochabend (21 Uhr, DAZN) können die Münchner in der Allianz Arena gegen den türkischen Meister aus Istanbul im Express-Tempo den Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt machen - und das bereits am vierten von insgesamt sechs Gruppenspieltagen.

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Es wäre, wie Tuchel am Dienstag meinte, "eine riesengroße Bestätigung" - auch seiner Arbeit.

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Verantwortliche lassen keine Zweifel: Bayern-Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer (69) steht hinter Thomas Tuchel (50).
Verantwortliche lassen keine Zweifel: Bayern-Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer (69) steht hinter Thomas Tuchel (50).  © Angelika Warmuth/dpa

Mit dem zeitlichen Abstand von drei Tagen wurde der 50-Jährige noch einmal auf das Drumherum in Dortmund angesprochen, als er seinem Ärger über "eine spezielle Berichterstattung", wie er ausführte, so arg Luft gemacht hatte, dass die herausragende Leistung seiner Mannschaft darin fast unterging.

"Das ist spontan und bleibt dann auch authentisch", sagte Tuchel zu seinem Verhalten, das durchaus widersprüchliche Reaktionen ausgelöst hat. Man werde von ihm immer "geradeheraus eine Antwort und eine Meinung kriegen", kündigte er weiter an.

Aus allen Vereinsgremien erfuhr er Unterstützung. Von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56) über Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer (69) bis hin zu Sportdirektor Christoph Freund (46).

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"Ich finde es gut und richtig, dass Thomas seine Meinung klargemacht hat, nachdem sich diese Kritik über Wochen zieht", sagte abschließend auch noch Freund der "Bild"-Zeitung: "Der FC Bayern hat sich schon immer gewehrt, wenn es nötig ist."

Kapitän Manuel Neuer (37), der erstmals nach seinem Beinbruch gegen Galatasaray wieder bei einem CL-Spiel im Tor stehen wird, sagte in der Allianz Arena, dass die große Tuchel-Experten-Show von Dortmund "in der Mannschaft kein großes Thema" gewesen sei. Das war womöglich ein wenig geflunkert. Der Fokus aber lag zu Wochenbeginn wieder auf der nächsten Aufgabe in Europa. Abgesehen vom bitteren Aus im DFB-Pokal sei man in dieser Saison "total im Soll", meinte Neuer dementsprechend.

In Dortmund habe man jetzt "eine Duftmarke gesetzt", kontrolliert, konzentriert und ohne individuelle Fehler gespielt.

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Thomas Tuchel (50) will mit dem FC Bayern erneut gewinnen.
Thomas Tuchel (50) will mit dem FC Bayern erneut gewinnen.  © Matthias Balk/dpa

"Es war unsere beste Teamleistung über 90 Minuten", sagte Tuchel. Gegen Galatasaray soll auf jeden Fall daran angeknüpft werden. Personelle Umstellungen sind eigentlich nicht angesagt, trotzdem wird es in der CL mindestens eine geben.

Tuchel ließ keinen Zweifel daran, dass der in der Bundesliga gesperrte Nationalspieler Joshua Kimmich (28) wieder in der Startelf stehen werde. "Jo ist Stammspieler und Fixpunkt in meiner Mannschaft. Er wird auflaufen", sagte der Coach.

Auch Neuer warb für Kimmich, obwohl Leon Goretzka (28) und Konrad Laimer (26) in Dortmund eine starke Doppel-Sechs bildeten. "Wenn ich mir eine Mannschaft aussuchen kann und Joshua zur Verfügung steht, will ich immer mit ihm spielen."

Der 37-Jährige berichtete zudem von einem weiteren Austausch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) nach dem Dortmund-Spiel.

Demnach wird er bei den anstehenden Länderspielen gegen die Türkei und Österreich noch nicht dabei sein. "Fakt ist, dass ich nicht zur Nationalmannschaft reisen werde", sagte Neuer. Das habe auch medizinische Gründe. Er darf sich noch nicht zu viel zumuten. "Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder Fußball spielen kann. Das muss man ganz klar sagen", führte er weiter aus.

Das Hinspiel in Istanbul hatten die Bayern vor zwei Wochen mit Sven Ulreich (35) im Tor in einer ohrenbetäubenden Lautstärke nach Toren von Kingsley Coman (27), Kane und Jamal Musiala (20) mit 3:1 gewonnen. Tuchel erwartet beim schnellen Wiedersehen ein sehr intensives Spiel. Und er ist gespannt auf die Atmosphäre im ausverkauften Stadion: "Wir erwarten große Unterstützung für Galatasaray. Ich weiß nicht, ob das ein normales Heimspiel für uns wird."

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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