Legende Maier nach Trennung von Kahn: "Ist nicht mehr mein FC Bayern"

München - Legende Sepp Maier (79) hatte als Torwarttrainer früher eine enge Beziehung zu Oliver Kahn (53). Dass sein Ex-Schützling beim FC Bayern nun geschasst wurde, sei noch nachvollziehbar. Die Art und Weise hingegen jedoch nicht.

Bayern-Legende Sepp Maier (79) hat klare Worte gefunden.
Bayern-Legende Sepp Maier (79) hat klare Worte gefunden.  © Wolfgang Kumm/dpa

Maier hat seinen früheren Klub nach der Trennung vom Vorstandsvorsitzenden entsprechend deutlich kritisiert. "Das ist nicht mehr mein FC Bayern. Die Sache mit Oli hat einen faden Beigeschmack. Das macht man einfach nicht, egal, was da vorgefallen ist", sagte der 79-Jährige im Interview mit "Sport1".

Man hätte Kahn und den ebenfalls freigestellten Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) "mit Würde" verabschieden müssen: "Das haben die beiden nicht verdient. Das war schlechter Stil. Die beiden haben so viel für den FC Bayern geleistet, das sind Legenden." Gerade im Fußball werde es "immer unmenschlicher", so Maier, der dazu nachschob: "Und das mit Brazzo und Oli war unmenschlich."

Die Trennung von Kahn und Salihamidzic war am Samstagnachmittag kurz nach dem Gewinn der elften deutschen Meisterschaft in Folge durchaus überraschend publik geworden. Der Zeitpunkt der Abberufung sei komplett katastrophal gewesen.

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"Das habe ich nicht verstanden und das ist eines FC Bayern nicht würdig. Wenn die Herren das eine Woche später gemacht hätten, wäre das für mich in Ordnung gewesen", sagte Maier, der insgesamt 50 Jahre beim deutschen Rekordmeister tätig war - nach seiner langjährigen aktiven Torhüterkarriere unter anderem als Kahns Torwarttrainer.

Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern laut Ehrenpräsident Uli Hoeneß eine Fehlbesetzung

Oliver Kahn musste seinen Posten beim FC Bayern München räumen. Die Trennung verlief dabei jedoch nicht sonderlich glatt.
Oliver Kahn musste seinen Posten beim FC Bayern München räumen. Die Trennung verlief dabei jedoch nicht sonderlich glatt.  © Sven Hoppe/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) hatte die Installierung Kahns rückblickend sogar als Fehler bezeichnet, Kahn habe sich zu viel mit seinen Beratern umgeben, hatte Hoeneß dem "kicker" gesagt. Das sieht entsprechend auch Maier so.

"Oli hat zu viel auf seine Berater gehört. Dabei hätte er gar keine Berater nötig gehabt. Er hat einfach sein Ding durchgezogen", schilderte er seine Sicht.

Als Keeper sei man immer ein Einzelkämpfer und so meist in der eigenen Welt - wie Kahn. "Als Torhüter geht das vielleicht, aber nicht, wenn man eine Führungsposition beim FC Bayern hat. Dann ist das ein Unding. Man muss mit den Angestellten reden und sich deren Meinung anhören", sagte Maier.

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Laut sehr deutlichen Aussagen von Klubpräsident Herbert Hainer (68) war die Trennung von Kahn "nicht einvernehmlich" über die Bühne gegangen.

Dennoch hofft Maier, dass Kahn wieder zum FC Bayern zurückkommt. "Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich kann mir Oli nicht bei einem anderen Klub vorstellen, das macht er auch nicht."

Titelfoto: Montage: Wolfgang Kumm/dpa, Sven Hoppe/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

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