München - An diesem Samstagnachmittag könnte es so weit sein, der FC Bayern seit langer Zeit mal wieder eine Saison ohne einen einzigen Titel abschließen. Ungeachtet des Ausgangs dürfte die Spielzeit allerdings sowieso Folgen haben.

Auch der frühere Nationalspieler Torsten Frings (46) rechnet in jedem Fall mit einem entsprechenden Umbruch beim Rekordmeister in diesem Sommer.

"Man kennt das aus der Vergangenheit, wenn Bayern nicht erfolgreich war. Dann wird danach aufgeräumt und da wird auch alles hinterfragt", sagte Frings im Interview gegenüber Sky Sport.

Der FC Bayern würde in diesem Sommer "sehr viel Geld ausgeben". "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ein absoluter Top-Stürmer verpflichtet wird. Er wird nachgewiesen haben, dass er Tore ohne Ende schießen kann", so Frings mit Blick nach München.

FC Bayern München FC Bayern: Erst Mega-Deal für Musiala, dann Wirtz krallen?

Auch im Mittelfeld sowie in der Defensive rechnet der 46-Jährige mit Verstärkungen für den Kader: "Ich glaube, dass mehr Erfahrung kommen wird."

Vor allem aber im Angriff sieht er Nachholbedarf.

Der Abgang von Torjäger Robert Lewandowski (34) zum FC Barcelona im vergangenen Sommer sei in der Folge von der Münchner Chefetage um Oliver Kahn (53) keinesfalls adäquat aufgefangen worden.

"Eric-Maxim Choupo-Moting sprang phasenweise ein", sagte Frings über den 34-Jährigen, schob aber ebenso nach: "Ein Kaliber wie Lewandowski ist er aber nicht. Das hat Bayern, glaube ich, am meisten gefehlt: Jemand, der gerade in engen Spielen das entscheidende Tor macht und zur Stelle ist."

Eine Meisterschaft von Borussia Dortmund käme für Frings, der in seiner aktiven Laufbahn für die Bayern sowie den BVB spielte, nicht unverdient.

"Sie haben ihr Ding durchgezogen und dann eben diese Schwächephase, die sicherlich nicht normal für den FC Bayern ist, eiskalt ausgenutzt", sagte er.

FC Bayern München Sorge um Manuel Neuer: Bayern-Keeper muss Training abbrechen!

Dass Dortmund den Zwei-Punkte-Vorsprung am letzten Spieltag noch verspielt, glaubt Frings nicht.

"Gerade auch, weil sie zu Hause spielen. Sie werden so gepusht werden, müssen aber aufpassen, nicht zu überpacen. Aber so wie die Jungs gerade drauf sind, glaube ich nicht, dass sie etwas anbrennen lassen", zeigte er sich sicher.

Am 34. Spieltag der Bundesliga empfängt der BVB vor heimischer Kulisse den 1. FSV Mainz 05, der FC Bayern muss zeitgleich beim 1. FC Köln ran. Angepfiffen werden sämtliche Partien des spannenden letzten Saisonaufgalopps wie üblich um 15.30 Uhr.

Die Münchner müssen gewinnen, würden aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses sogar bei einem Remis der Dortmunder erneut Meister werden. Gewinnen die Borussen jedoch ihr Spiel, ist das Bayern-Ergebnis völlig irrelevant.