Bissige Bochumer ohne Chance: FC Bayern gewinnt PSG-Generalprobe

München - Das Duell gegen Paris Saint-Germain in der Champions League im Hinterkopf, den VfL Bochum vor der Brust: Der FC Bayern tat sich in der Bundesliga bei der Generalprobe lange schwer, absolvierte diese letztlich aber erfolgreich.

Der FC Bayern München hat sich am 20. Spieltag der Bundesliga gegen den VfL Bochum nach anfänglichen Problemen deutlich durchgesetzt.
Der FC Bayern München hat sich am 20. Spieltag der Bundesliga gegen den VfL Bochum nach anfänglichen Problemen deutlich durchgesetzt.  © Peter Kneffel/dpa

Der deutsche Rekordmeister trat am 20. Spieltag zwar erwartungsgemäß spielbestimmend gegen den Außenseiter aus dem Ruhrpott, der letztmals im August 1991 in München gewonnen hatte, auf.

Das, was die Hausherren in der Allianz Arena aber vor allem im letzten Drittel über weite Strecken der einseitigen Begegnung anboten, dürfte bei vielen Fans mit Blick auf den Kracher gegen PSG doch für das eine oder andere Fragezeichen gesorgt haben.

Teils übertrieben verspielt, oft nicht gedanken- und handlungsschnell genug und vor allem mit zu wenig Zielstrebigkeit im Abschluss agierten die Münchner.

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Eine 7:0-Gala wie im Hinspiel gab es nicht, jedoch stimmte durch die Treffer von Thomas Müller (41. Minute), Kingsley Coman (64.) und Serge Gnabry (74.) immerhin das Ergebnis, das am Samstag nach dem Schlusspfiff auf der Anzeigetafel prangte.

Am Ende stand ein ungefährdeter 3:0 (1:0)-Erfolg gegen couragiert agierende Gäste, denen aber vor allem im zweiten Abschnitt die erbitterte Schlacht im DFB-Pokal vom Mittwochabend gegen Borussia Dortmund spürbar in den Knochen steckte, zu Buche.

Die Münchner, die trotz einer Warnung von Trainer Julian Nagelsmann im Vorfeld der Partie das anstehende Spiel am Dienstag natürlich in den Köpfen hatten, machten sich das Leben gegen die mutig auftretende und immer wieder hoch anlaufende Mannschaft von Trainer Thomas Letsch lange selbst unnötig schwer, agierten oft nicht fokussiert genug.

Thomas Müller schießt den FC Bayern München gegen den VfL Bochum in Führung

Schrei der Erlösung: Thomas Müller erzielte gegen den VfL Bochum in Halbzeit eins die wichtige 1:0-Führung für den FC Bayern München.
Schrei der Erlösung: Thomas Müller erzielte gegen den VfL Bochum in Halbzeit eins die wichtige 1:0-Führung für den FC Bayern München.  © Peter Kneffel/dpa

Sinnbildlich dafür stand Leroy Sané, der früh die große Chance zur Führung der Bayern hatte. Statt am Fünfer jedoch direkt den Abschluss zu suchen, wollte er den Ball am Gegenspieler vorbeilegen und vertändelte diesen dabei in der 4. Minute. Generell gab der Flügelspieler keine gute Figur ab, verzettelte sich oft im Dribbling und spielte schlampige Pässe.

Abgesehen von einem Kopfball ans Außennetz von Eric Maxim Choupo-Moting (16.) und einem Schuss aus dem Rückraum von Gnabry, den Keeper Manuel Riemann, der unmittelbar zuvor schon einen Pass von Sané von der Grundlinie im Fünfer in die Mitte perfekt antizipiert und abgewehrt hatte, in der 35. Minute entschärfen konnte, war nur wenig geboten.

Zumindest bis zu einem katastrophalen Fehler von Saidy Janko. Der Außenverteidiger wollte einen Rückpass auf Riemann spielen, brachte aber nicht ansatzweise den nötigen Schwung hinter den Ball.

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Der Schlussmann konnte Müller, der die sich ihm bietende Chance in gewohnter Manier erahnt hatte und bereits gestartet war, zwar zunächst noch behindern, der Münchner sich die Kugel aber letztlich doch sichern - und aus 18 Metern mit dem linken Schlappen in den leeren Kasten zur 1:0 Führung für den Serienmeister einschieben (41.).

FC Bayern schlägt VfL Bochum: Kingsley Coman und Serge Gnabry netzen für den Rekordmeister

Serge Gnabry (l.) sorgte mit seinem Treffer zum 3:0 für den Endstand zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Bochum.
Serge Gnabry (l.) sorgte mit seinem Treffer zum 3:0 für den Endstand zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Bochum.  © Peter Kneffel/dpa

Leon Goretzka, der für den nach seiner Gelb-Roten-Karte gegen den VfL Wolfsburg gesperrten Joshua Kimmich auf der Sechs spielte, verpasste es nach einer Ecke von Serge Gnabry und einem Kopfball von Matthijs de Ligt, den Riemann nur nach vorne hatte abwehren können, noch nachzulegen. Er setzte die Kugel per Kopf freistehend aus wenigen Metern am Kasten der Letsch-Truppe vorbei (45.).

Die Gäste, die defensiv zwar äußerst energisch agierten, offensiv allerdings völlig harmlos waren, verbuchten erst in Durchgang zwei durch Philipp Hofmann den ersten eigenen Torabschluss des Spiels. Yann Sommer war jedoch zur Stelle (52.).

Auf der Gegenseite sorgte Coman nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung für Joao Cancelo für die Vorentscheidung: Von Musiala bedient zog der Joker aus spitzem Winkel ab - und wuchtete das Leder durch die Beine des nicht gut dabei aussehenden Riemanns zum 2:0 in die Bochumer Maschen (64.).

Der Schlusspunkt gehörte dann Gnabry. Der Flügelspieler holte erst einen Elfmeter selbst heraus und verwandelte diesen im Anschluss eiskalt in die linke untere Ecke zum 3:0-Endstand (74.). Erneut war Janko beteiligt, hatte Gnabry zu Fall gebracht.

Auch wenn das Resultat am Ende stimmte: Gegen Weltmeister Lionel Messi und die mit Stars gespickte Mannschaft aus Paris muss eine fokussierte Leistung her, soll der Grundstein für den Einzug ins CL-Viertelfinale gelegt werden.

Statistik zum Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und dem VfL Bochum

20. Spieltag

FC Bayern München - VfL Bochum 3:0 (1:0)

Aufstellungen

FC Bayern: Sommer - Pavard, Upamecano, de Ligt - Goretzka - Gnabry, Cancelo (60. Coman) - Sané (77. Ibrahimovic), Musiala (67. Blind) - Müller (46. Davies), Choupo-Moting (67. Tel)

VfL Bochum: Riemann - Janko, Ordets, Masovic, Stafylidis - Kunde Malong (85. Osterhage), Losilla - Zoller (68. Asano), Förster (46. Stöger), Antwi-Adjei (68. Holtmann) - Hofmann (68. Ganvoula)

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauer: 75.000

Tore: 1:0 Müller (41.), 2:0 Coman (64.), 3:0 Gnabry (73./Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Nagelsmann (43.), Tel (79.) / Ordets (89.)

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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