Riskiert FC Bayern bei Pavard zu viel? Inter legt nach, doch es gibt ein großes Problem
München - Benjamin Pavard (27) will den FC Bayern München verlassen - und macht daraus auch nicht wirklich einen Hehl. Ein potenzieller Abnehmer könnte Inter Mailand sein. Bislang stellen sich die Verantwortlichen jedoch quer.
Zur Saisoneröffnung beim 4:0-Sieg des deutschen Rekordmeisters beim SV Werder Bremen saß der wechselwillige Defensivakteur nur auf der Bank, Noussair Mazraoui (25) hatte von Thomas Tuchel (49) auf der rechten Seite den Vorzug erhalten.
Bei einem sogenannten "Traumspiel", einem Spaß-Kick gegen eine Fanclub-Auswahl in Italien einen Tag nach dem Erfolg in Bremen, musste Pavard sehr zum Unmut hingegen mitwirken. Der Auftritt des französischen Nationalspielers sagte dabei mehr als es derzeit nahezu sämtliche Worte wohl könnten.
Sichtlich lustlos und innerlich spürbar gefrustet absolvierte der Rechtsfuß seine lästige Pflicht.
Man hatte das Gefühl, dass Pavard nach dem Spiel, das die Bayern locker flockig mit 6:1 gewannen, am liebsten direkt in Italien geblieben wäre - natürlich inklusive einer Reise in das rund vier Autostunden entfernte Mailand.
Der entsprechende Wechselwunsch soll laut übereinstimmenden Medienberichten bereits bei den Bossen hinterlegt sein.
Das Problem: Die Transferpolitik der Münchner dürfte dies eigentlich nicht zulassen. Bouna Sarr (31) ist zwar noch immer ein Spieler des FC Bayern, kann vom Niveau her jedoch nicht mithalten. Dazu hat Tuchel neben Mazraoui und Pavard nur Josip Stanisic (23) als Rechtsverteidiger im Kader - und der steht vor einer Leihe zu Bayern 04 Leverkusen.
FC Bayern: Neue Verhandlungen zwischen Rekordmeister und Inter Mailand bezüglich Benjamin Pavard
Sollte der Kroate, der sich mit der Werkself mündlich einig sein und die Freigabe der Bayern-Bosse erhalten haben soll, in der Tat verliehen werden, müsste für Pavard erst ein Ersatz her, ehe etwaige Verkaufsabsichten realistisch erscheinen könnten.
Wie der in der Regel gut informierte Transfer-Experte Fabrizio Romano allerdings in Erfahrung gebracht haben will, laufen die Verhandlungen zwischen dem Rekordmeister und Inter munter weiter. Bereits am heutigen Sonntag soll es Gespräche geben.
Sollten beide Seiten auf einen Nenner kommen und Pavard, für den der Rekordmeister trotz des im nächsten Sommer auslaufenden Vertrags rund 30 Millionen Euro als Ablösesumme veranschlagt hat, den Klub deshalb zeitnah verlassen dürfen, würden die Bayern ein riskantes Spiel spielen. Es sei denn, die Chefetage hat bereits etwas in der Hinterhand.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa