FC Bayern ohne "Geldscheißer": Hoeneß' Worte lassen Matthäus schmunzeln
München - Uli Hoeneß (72) hat den FC Bayern zu dem Klub gemacht, der er heute ist. Doch der Ehrenpräsident sorgt mit seinen Aussagen inzwischen bei vielen immer öfter für Kopfschütteln - unter anderem auch bei Lothar Matthäus (63).
Er habe die Worte von Hoeneß vom vergangenen Wochenende "mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen", erklärt der Rekordnationalspieler in seiner Kolumne für den TV-Sender "Sky". Der 72-Jährige hatte sich zu der Transferpolitik geäußert.
Demnach hätten die Münchner Hoeneß zufolge "keinen Geldscheißer". Sportvorstand Max Eberl (50) und Sportdirektor Christoph Freund (47) sei bewusst, dass weitere Spieler nur an die Säbener Straße kommen können, wenn der "eine oder andere prominente Abgang" verzeichnet werde.
In der Sache dürfte er damit nicht falsch liegen.
Bisher haben die Bosse für Michael Olise (22), Joao Palhinha (29), Hiroki Ito (25) sowie Bryan Zaragoza (22) nach dem Ende von dessen Leihe rund 145 Millionen Euro ausgeben. Auf der Habenseite stehen hingegen lediglich zwölf Millionen Euro für den Verkauf von Malik Tillman (22) und eine Leihgebühr von weiteren 500.000 Euro für Frans Krätzig (21).
Das Problem bringt Matthäus auf den Punkt: "Uli hat den FC Bayern über fast fünf Jahrzehnte geprägt. Es steht ihm zu, ein Machtwort zu sprechen, aber warum immer nach außen?" Er sei zwar der Macher, jedoch "nicht mehr der Chef".
FC Bayern: Aussagen von Uli Hoeneß vor allem für Max Eberl und Christoph Freund problematisch
Eberl und Freund würden als Entscheidungsträger gewissermaßen untergraben. Denn durch solche Aussagen sehe man laut Matthäus erneut, "wo der Ober-Entscheidungsträger nach wie vor sitzt".
Aufgrund seiner erheblichen Verdienste für den Rekordmeister habe Hoeneß "jedes Recht, sich zu äußern", er stifte damit aber "häufig Unruhe".
Matthäus glaubt, einen der Gründe für das an sich völlig unnötige öffentliche Eingreifen zu kennen.
Hoeneß selbst habe Oliver Kahn (55) und Hasan Salihamidžić (47) "machen lassen". Er wolle nicht, dass wieder etwas schiefgehe. "Die Sorgen und Ängste von Hoeneß werden sichtbar", so Matthäus.
Auch bei Julian Nagelsmann (36) und Thomas Tuchel (50) habe er "seinen Haken dahinter" gemacht. "Doch anders als früher haben diese Entscheidungen zuletzt nicht mehr geklappt." Deswegen stehe auch Hoeneß enorm unter Druck.
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