Matthäus übt Kritik an Bayern-Coach Tuchel: "Kann schnell gefährlich für ihn werden"

München - Thomas Tuchel (49) fand nach dem verlorenen Supercup für seine Spieler vom FC Bayern harsche Worte. Lothar Matthäus (62) wundern diese Aussagen. Der Rekordnationalspieler sieht noch viel Arbeit beim Übungsleiter!

Thomas Tuchel (49, r.) hatte Neuzugang Harry Kane (30) im Supercup gegen RB Leipzig in Halbzeit zwei eingewechselt. War es ein Fehler?
Thomas Tuchel (49, r.) hatte Neuzugang Harry Kane (30) im Supercup gegen RB Leipzig in Halbzeit zwei eingewechselt. War es ein Fehler?  © Sven Hoppe/dpa

Matthäus sieht Tuchel nach der 0:3-Niederlage am Samstagabend gegen Pokalsieger RB Leipzig noch weiter auf der Suche nach der idealen Mannschaft.

"Mich haben heute ein paar zehnjährige Kinder gefragt, warum Tuchel die Mannschaft immer noch nicht besser gemacht hat. Meine Antwort behalte ich an dieser Stelle für mich", schrieb der 62-Jährige in seiner aktuellen Kolumne für den Sender Sky.

Für ihn habe Tuchel "noch immer keine Mannschaft geformt und gefunden" - trotz des Top-Transfers von Wunschstürmer Harry Kane (30) wohlgemerkt.

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Tuchels getätigte Aussagen nach der Pleite gegen die Roten Bullen in der Allianz Arena stoßen beim früheren Weltfußballer indes auf Verwunderung.

Für den Trainer des Serienmeisters habe seine eigene Mannschaft gegen die Leipziger schlichtweg "nicht das gespielt, was wir eigentlich spielen wollten". Als hätte das Team die vergangenen drei Wochen "nichts trainiert", sagte Tuchel nach Spielende.

"Ich bin sicher, dass das für Unverständnis und Kopfschütteln bei den Profis sorgt", so Matthäus. Wenn Tuchel nicht aufpasse, werde er sie nicht so hinter sich bringen, "wie es nötig wäre". "Das kann schnell gefährlich für ihn werden."

Lothar Matthäus (62, Foto) kann die Worte von Thomas Tuchel (49) vom FC Bayern München nicht nachvollziehen.
Lothar Matthäus (62, Foto) kann die Worte von Thomas Tuchel (49) vom FC Bayern München nicht nachvollziehen.  © Tom Weller/dpa

FC Bayern: Lothar Matthäus erachtet Debüt von Harry Kane im Supercup gegen RB Leipzig als Fehler

Auch zum Einsatz von Kane, dem das Chaos um den Wechsel vom Freitag sicher noch in den Knochen gesteckt haben dürfte, hat der Rekordnationalspieler eine klare Meinung: "Ich hätte die neue Nummer 9 gestern überhaupt nicht spielen lassen."

Laut Matthäus hätte man den Kapitän der englischen Nationalmannschaft, den er als einen "der fünf besten Stürmer der Welt" ansieht, einfach nur "den Fans vorstellen und ihn dann schön neben Uli Hoeneß (71) auf die Tribüne setzen sollen".

Kane hätte so im Anschluss "eine Woche mit der Mannschaft ordentlich trainiert" und sein erstes Spiel gegen Werder Bremen zum Start der Bundesliga am Freitagabend (20.30 Uhr) bestritten. "Für mich war das Kane-Debüt ein Fehler."

Titelfoto: Montage: Sven Hoppe/dpa, Tom Weller/dpa

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