Goretzka? De Ligt? Matthäus kann die Bayern-Bosse kaum nachvollziehen
München - Die Generalprobe im DFB-Pokal gegen den SSV Ulm ist geglückt, am Sonntag beginnt für den FC Bayern in der Bundesliga die Mission Wiedergutmachung. Lothar Matthäus (63) geht im Vorfeld nicht mit allen Entscheidungen mit.
Der Rekordnationalspieler kann etwa schlichtweg nicht verstehen, warum Leon Goretzka (29) an der Säbener Straße derzeit dermaßen außen vor ist.
Der Mittelfeldspieler sei schon seit sechs Jahren in München "ein Erfolgsgarant und kein Stinkstiefel", sagte Matthäus gegenüber "Web.de". "Er reißt sich für die Mannschaft und den Klub den Hintern auf."
Im Team selbst sei Goretzka außerdem beliebt.
Im Gegenzug erkannte Matthäus jedoch auch die Problematik der Situation an. Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld ist durch die Rückkehr ins Zentrum von Joshua Kimmich (29), Neuzugang Joao Palhinha (29), Aleksandar Pavlovic (20) sowie dem flexibel einsetzbaren Konrad Laimer (27) groß.
Merklich weniger zurückhaltend argumentierte der 63-Jährige vor dem Duell mit dem VfL Wolfsburg am 1. Spieltag der Bundesliga (Sonntag, 15.30 Uhr) hingegen bei einem Blick auf den Verkauf von Matthijs de Ligt (25) an Manchester United.
Vom FC Bayern zu Manchester United: Lothar Matthäus hätte Matthijs de Ligt nicht verkauft
"Ich hätte de Ligt nicht verkauft, weil er für mich der stabilste Innenverteidiger in den letzten zwei Jahren war", lautete Matthäus' deutliches Fazit. Die Gründe liegen laut dem Ex-Spieler der Bayern auf der Hand.
De Ligt habe zuverlässig in der Abwehr agiert, sei eine Persönlichkeit auf dem Feld gewesen und habe lautstark die Hintermannschaft der Roten dirigiert.
"Für mich war überraschend, dass man ihn seit Wochen angeboten hat. Er war konstanter als Dayot Upamecano (25). Min-jae Kim (27) hat es in der Rückrunde ganz schlecht gemacht. Mit einem Eric Dier (30) gewinne ich nicht die Meisterschaft oder die Champions League, da fehlt mir die Qualität", fasste Matthäus seine Sicht der Dinge zusammen.
Und Hiroki Ito (25), der derzeit verletzt passen muss? Der Japaner habe bislang vor allem in einer Dreierkette agiert. Bedeutet: Wie gut Ito sich unter Vincent Kompany (38) in einer Viererkette schlagen wird, muss abgewartet werden.
Titelfoto: Montage: Tom Weller/dpa (2), Sven Hoppe/dpa