Stuttgart - Voller Fokus? Keine Chance! Der FC Bayern hat in der Bundesliga zwar die Akteure des VfB Stuttgart vor Augen, das Kräftemessen mit Real Madrid in der Champions League aber im Hinterkopf gehabt. Die 1:3-Pleite ist Nebensache.

Die Marschroute beim Rekordmeister war klar: Alles außer der Königsklasse spielt in dieser Saison keine Rolle mehr - nicht einmal das Kräftemessen mit den Schwaben und damit der Kampf um Liga-Platz zwei.

Trainer Thomas Tuchel setzte Noussair Mazraoui, den gegen Real im Hinspiel bärenstarken Konrad Laimer, Leon Goretzka, Thomas Müller und Leroy Sané auf die Bank. Jamal Musiala und Matthijs de Ligt hatten die Reise nach Stuttgart gar nicht erst angetreten, sondern sollen für Madrid fit werden.

Kurios: Ein Bienenschwarm sorgte vor dem Anpfiff in der ausverkauften MHP-Arena für Aufsehen.

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Schonen und bereit für die Königlichen sein, lautete also das Motto. Doch trotz der Maßnahmen dauerte es nicht sonderlich lange, ehe die ersten Probleme die Sorgenfalten auf der Stirn von Tuchel einmal mehr tiefer werden ließen.

Eric Dier zog sich im Luftzweikampf mit Serhou Guirassy eine Platzwunde zu (13. Minute) und musste auf dem Rasen getackert werden. Mit einem dicken Verband ging es für den Abwehrspieler, der gegen Real auf dem Feld stehen muss, immerhin weiter - zumindest bis zur Halbzeitpause. Zu Beginn des zweiten Abschnitts schickte Tuchel dann Dayot Upamecano für ihn ins Rennen.

Nochmals deutlich schlechter lief es für Raphaël Guerreiro, der bereits in der 17. Minute (!) verletzt vom Feld musste.

Passend dazu klingelte es nach knapp einer halben Stunde auch noch im Kasten von Keeper Manuel Neuer. Leonidas Stergiou konnte die Hausherren nach einem lockeren Doppelpass mit Deniz Undav nicht unverdient mit 1:0 in Führung schießen (29.).

Dank eines durchaus diskutablen Elfmeters nach einem vom Unparteiischen Tobias Welz als Foul gewerteten Zweikampf zwischen Waldemar Anton und Serge Gnabry stand es zur Halbzeit dennoch unentschieden. Die bayerische Lebensversicherung Harry Kane netzte vom Punkt sicher zum 1:1 (37.).

Während die Stuttgarter das Spiel auch in Halbzeit zwei bestimmten, gingen bei den Bayern munter die Schonungsmaßnahmen Tuchels weiter. Bryan Zaragoza kam früh für Gnabry, Mazraoui bekam für Kimmich noch ein bisschen Bewegung (beide 64.) und zusätzlich durfte Sané für Mathys Tel ran (72.).

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Auf der Gegenseite peitschte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß seine Mannen permanent nach vorne und brachte unter anderem Mahmoud Dahoud für Abwehrspieler Anthony Rouault (72.), um die Offensive zu stärken. Und seine Spieler konnten sich gegen viel zu passiv agierende Gäste in der Tat für den extrem hohen Aufwand an diesem Samstagnachmittag spät noch belohnen!

Der ebenfalls eingewechselte Woo-Yeong Jeong kam in der Schlussphase mutterseelenallein am rechten Fünfer zum Kopfball und drückte das Leder gegen einen nicht gut aussehenden Neuer zum 2:1 in die Maschen. Doch damit nicht genug! In der Nachspielzeit rundete Silas den Tag der Schwaben-Fans mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand ab (90.+3).

Erstmeldung: 16.23 Uhr, letzte Aktualisierung: 17.29 Uhr

Bundesliga, 32. Spieltag

VfB Stuttgart - FC Bayern München 3:1 (1:1)

VfB Stuttgart: Nübel - Stergiou, Anton, Rouault (72. Dahoud), Ito - Karazor, Stiller, Leweling (79. Silas), Undav (90.+1, Raimund), Führich (72. Jeong) - Guirassy

FC Bayern München: Neuer - Kimmich (64. Mazraoui), Kim, Dier (46. Upamecano), Davies - Pavlovic, Guerreiro (17. Goretzka), Tel (72. Sané), Gnabry (64. Zaragoza) - Choupo-Moting, Kane

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 60.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Stergiou (29.), 1:1 Kane (37., Foulelfmeter), 2:1 Jeong (83.), 3:1 Silas (90.+3)

Gelbe Karten: Anton (6) / Dier (1), Pavlovic (6)