FC Bayern gegen Manchester City: Ex-Klub für Sané das schwierigste Champions-League-Los
Manchester/München - Es wird ernst für Thomas Tuchel (49) und den FC Bayern: Am Dienstagabend (21 Uhr/Amazon Prime Video) gastieren die Münchner im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester City. Es geht um viele Millionen Euro und den großen Traum vom Henkelpott.
Während City-Trainer Pep Guardiola (52) wieder auf seinen Stümerstar Erling Haaland (22) zählen kann, müssen die Bayern ohne Eric Maxim Choupo-Moting (34) auskommen. Der Angreifer fehlt wegen Problemen am Kniegelenk.
Mögliche Alternativen für die Sturmspitze sind Serge Gnabry (27) und Sadio Mané (31). Sturmtalent Mathys Tel (17) trat die Reise nach Manchester mit an.
Manchester City muss auf Phil Foden (nach Blinddarm-OP) verzichten. Ansonsten können die Engländer aus dem Vollen schöpfen.
Zum elften Mal treffen Tuchel und Guardiola als Trainer aufeinander. Das Finale in der Champions League 2021 und damit das wichtigste Duell gewann der Deutsche mit dem FC Chelsea 1:0 gegen Man City.
Große Überraschungen erwartet Tuchel vom City-Coach nicht. "Ich glaube, dass relativ klar ist, was City spielt. Man kann deutlich erkennen, dass sechs, sieben Jahre Pep in dieser Mannschaft stecken", sagte Tuchel am Montagabend bei der Pressekonferenz in Manchester: "Ich glaube, dass wir gut vorbereitet sind."
Der 49-Jährige zollte dem ehemaligen Bayern-Trainer Guardiola viel Respekt, sei aber "kein Fanboy", sagte Tuchel über den Spanier.
"Wir werden morgen alles daran setzen, um ein gutes Ergebnis zu haben. Wir werden das Team vorbereiten und versuchen, dem Spiel in gewissen Phasen unseren Stempel aufzudrücken."
13.56 Uhr: Manchester City ist für Leroy Sané das schwierigste Champions-League-Los
Für Leroy Sané geht es am Dienstagabend gegen seinen Ex-Verein Manchester City.
In seinen Augen sei "ein schwierigeres Los im Moment nicht möglich gewesen", sagte der 27-Jährige im Interview mit Sport1. Der englische Meister sei "eine Weltklasse-Mannschaft vom ersten bis zum letzten Mann", der zudem "einen Weltklasse-Trainer" habe, "der diese Stärken auch einzusetzen weiß".
Dennoch blickt Sane dem Duell zuversichtlich entgegen: "Ich denke, dass wir eine sehr, sehr starke Mannschaft haben und es mit jedem in Europa aufnehmen können".
13.18 Uhr: Ex-City-Profi Rösler warnt vor Sané
Manchester Citys ehemaliger Stürmer Uwe Rösler (54) warnt vor dem Viertelfinal-Hinspiel seines Ex-Clubs in der Champions League gegen den FC Bayern München vor Leroy Sané.
"Ich hoffe, dass Leroy Sané nicht zurückkommt und uns in den Arsch beißt. Spieler, die gegen ihren Ex-Verein spielen, sind meistens extra motiviert", sagte Rösler der Mediengruppe "Münchner Merkur/tz".
Sané spielte von 2016 bis 2020 für den Premiere-League-Klub.
Rösler geht davon aus, dass Manchester viel Ballbesitz haben werde. "Sané kann dann mit seiner Konterstärke zu einem Schlüsselspieler werden."
Der 54-Jährige traut dem Gegner des FC Bayern zu, in diesem Jahr erstmals die Königsklasse zu gewinnen. "Sie haben grundsätzlich alles, was es braucht, einen sehr guten Kader und einen ausgezeichneten Trainer."
City-Coach Pep Guardiola sei ein "Geschenk für unseren Verein", befand Rösler.
10.43 Uhr: FC Bayern gegen Manchester City - Verteidigung als Schlüssel zum Sieg
Der FC Bayern reist mit einer perfekten Königsklassen-Bilanz nach Manchester.
"Wir haben siebenmal zu null gespielt, acht Siege eingefahren. Jetzt spielen wir gegen den nächsten sehr starken Gegner, hoffentlich können wir das weiterführen", sagte Abwehrchef Matthijs de Ligt.
Die Tuchel-Truppe haben im bisherigen Saisonverlauf in acht Champions-League-Partien nur beim 4:2 in der Gruppenphase in Pilsen zwei Gegentreffer kassiert. Die Torbilanz lautet 21:2.
Erling Haaland sei "einer der besten Stürmer der Welt, er ist in sehr guter Form. Manchester hat insgesamt eine unglaubliche Mannschaft. Diese Spieler brauchen nur einen kurzen Moment", warnte de Ligt.
Selbst Offensivspieler Kingsley Coman sieht den Schlüssel gegen das Team von Bayerns Ex-Trainer Pep Guardiola darin, "dass wir mit viel Energie verteidigen. Wir müssen sehr motiviert sein, als FC Bayern spielen: Mit Vertrauen, Willen, einfach alles geben."
10.01 Uhr: Tuchel hat sich von Guardiola viel abgeschaut
Thomas Tuchel hat von Pep Guardiola viel gelernt und ist noch immer dankbar für die Gespräche mit dem Star-Coach.
Es gibt diese besonderen Begegnungen, die mit Pep gehört dazu. Ich lerne von seinen Mannschaften", erklärte der Trainer des FC Bayern.
Damals studierte Tuchel als aufstrebender Trainer den FC Barcelona unter Guardiola, später traf er ihn in dessen Zeit beim FC Bayern.
"Was zählt, sind die letzten vier Wochen von City. Die haben wir durch analysiert." In drei Sitzungen, zweien am Spieltag, will er sein Team auf dieses Duell einstimmen.
Wie sehr Guardiola Tuchel schätzt, hatte der Katalane schon vorher verraten. "Er ist mit Sicherheit einer der besten Trainer. Er hat überall gute Arbeit geleistet: in Deutschland, in Paris, in England. Ich freue mich sehr, ihn wiederzusehen", sagte Guardiola.
9.16 Uhr: Der Kader des FC Bayern München für das Champions-League-Viertelfinale
9.15 Uhr: Pep Guardiola über Trainerwechsel beim FC Bayern: "Wäre auch gegen Nagelsmann schwer"
City-Coach Pep Guardiola glaubt nicht, dass der Trainerwechsel beim FC Bayern großen Einfluss auf das Königsklassen-Duell hat.
"Es wäre schwierig gegen Julian Nagelsmann geworden und es wird schwierig werden gegen Thomas Tuchel. Beides sind sehr kreative Trainer", sagte der Star-Trainer. Die Entscheidung der Bayern-Verantwortlichen, sich von Nagelsmann zu trennen, habe ihn überrascht, gestand der Spanier.
Von Personalentscheidungen beim Gegner wollen sich die Cityzens nicht aus der Ruhe bringen lassen. Manchester startet mit dem Selbstbewusstsein aus acht Pflichtspielsiegen in Serie in das Hinspiel im Etihad Stadium. "Aber es ist egal, was du in der Liga oder dem Pokal geleistet hast", befand der 52 Jahre alte Guardiola und appellierte an sein Team:
"Es geht um diese 90 oder 95 Minuten ab 21 Uhr. Du musst in diesem Moment perfekt drauf sein."
Dabei hofft der Katalane natürlich auf seine norwegische Sturmgewalt Erling Haaland. "Es ist wichtig, einen Spieler zu haben, der aus dem Nichts Tore schießen kann. Er kam, um uns zu helfen, die Champions League zu gewinnen", sagte Guardiola.
An das verlorene Finale 2021 gegen den zum damaligen Zeitpunkt von Tuchel trainierten FC Chelsea denkt Guardiola kaum noch. "Es war ein knappes Spiel, aber ich habe es vergessen. Ich lebe nicht in der Vergangenheit", erklärte er.
8.51 Uhr: FC Bayern gegen Manchester City nicht im Free-TV
Der Champions-League-Kracher zwischen Manchester City und dem FC Bayern München läuft nicht im Free-TV. Das Hinspiel-Duell in England ist exklusiv auf Amazon Prime Video zu sehen.
Die drei anderen Viertelfinal-Hinspiele in der Königsklasse - Benfica Lissabon gegen Inter Mailand (Dienstag, 21 Uhr), Real Madrid gegen FC Chelsea und AC Mailand gegen SSC Neapel (beide Mittwoch, 21 Uhr) - werden bei DAZN gezeigt.
8.35 Uhr: Champions League: Ballack traut FC Bayern Gesamtsieg zu
Michael Ballack (46) sieht den FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City nicht in der Außenseiterrolle.
"Sie müssen sich im übergeordneten Sinn nicht nach City richten. Bayern München ist Bayern München. Bayern ist gefürchtet: weltweit, in Europa, in diesem Wettbewerb. Keiner will gegen den FC Bayern München spielen. Weil er diese brutale Qualität besitzt, dazu eine riesige Erfahrung aufweist und zudem verinnerlicht hat, was es ausmacht zu gewinnen", sagte Ballack im Interview mit dem Kicker.
Ballack tippt sogar darauf, dass die Bayern in diesem Jahr den Henkelpott holen.
"Ich bin neutral, auch wenn Bayern und Chelsea im Halbfinale aufeinandertreffen sollten", sagte der 46-Jährige mit Blick auf seine ehemaligen Teams. "Mein Tipp für den Gesamtsieg: Bayern."
"Wenn sie ManCity ausgeschaltet haben sollten, davor ja auch noch Paris - dann müssten sie vor keinem Angst haben", so Ballack.
8.07 Uhr: Ruben Dias erwartet "seltsames" Wiedersehen mit Kumpel João Cancelo
Ruben Dias (25) von Manchester City freut sich auf das Wiedersehen mit seinem Kumpel João Cancelo (28) vom FC Bayern am Dienstagabend.
"Wir haben in unserer gemeinsamen Zeit hier eine enge Beziehung zueinander entwickelt", sagte der Innenverteidiger.
Die Bayern hatten Cancelo im Winter auf Leihbasis vom englischen Fußball-Meister verpflichtet. Trotz des Wechsels sind die beiden Portugiesen in Kontakt geblieben.
"Ich muss zugeben, dass es seltsam sein wird, weil wir vor nicht allzu langer Zeit noch zusammengespielt haben, aber es ist, wie es ist", sagte Dias, der mit Cancelo auch in der Nationalmannschaft zusammenspielt.
Gegen den Bundesliga-Spitzenreiter erwartet Dias ein schwieriges Spiel, in dem Details entscheiden.
"Ich denke, dass vor allem der Ehrgeiz der Schlüssel sein wird. Es wird ein ausgeglichenes Spiel zwischen zwei sehr guten Mannschaften sein", vermutete der 25-Jährige.
7.48 Uhr: De Ligt vor Herausforderung: Haaland mit "Topleistung" stoppen
Gegen Robert Lewandowski, Lionel Messi oder Kylian Mbappé verteidigte Matthijs de Ligt in dieser Saison schon erfolgreich. Jetzt soll der Niederländer maßgeblich helfen, Erling Haaland zu stoppen.
"Haaland ist ein unglaublicher Spieler", sagte de Ligt. "Ich glaube, dass wir mit der ganzen Mannschaft eine Topleistung bringen müssen, um einen Spieler wie Haaland zu stoppen."
De Ligt, im Sommer für rund 70 Millionen Euro von Juventus Turin als Abwehrchef verpflichtet, glänzte gegen PSG mit einer Monstergrätsche nach einem Fehler von Torhüter Yann Sommer. Doch Manchester City sei noch etwas stärker, sagte der 23-Jährige. "Wir müssen sehr fokussiert und top sein."
Immerhin müsse man sich nicht viel im Video anschauen bei so einem bekannten Stürmer, sagte de Ligt. "Jeder weiß, was Haaland kann. Am Ende musst du dich aber auch auf deine Aufgaben konzentrieren. Wir schauen, wie wir ihn gemeinsam als Team stoppen können."
Der frühere BVB-Star Haaland hat die Möglichkeiten von City weiter verbessert. Und er jagt Torrekorde. Neben 30 Toren in der Premier League erzielte Haaland in der Königsklasse in sechs Partien zehn Treffer. Gegen Leipzig traf er im Achtelfinal-Rückspiel sogar fünfmal.
"Wir haben zwei unglaubliche Jahrzehnte mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo gehabt. Erling ist jetzt auf diesem Niveau", hatte Trainer Pep Guardiola ihn nach dem 4:1 beim FC Southampton gelobt. "Seine Fähigkeiten sind unglaublich."
Gegen die Bayern soll Haaland nach Wünschen des früheren Bayern-Trainers Guardiola für den Unterschied und für den nächsten Schritt in Richtung des heiß ersehnten ersten Champions-League-Titels sorgen. Die Bayern sind gewarnt.
"Es sind unglaublich beeindruckende Zahlen. Die Athletik und der Hunger auf Tore stechen heraus", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel. "Wir werden es nur im Verbund lösen. Es wird über Fleiß und Bereitschaft gehen, es ist nicht nur technisch und taktisch zu lösen. Wir werden uns auch in den direkten Duellen beweisen müssen."
7.29 Uhr: Zahlen und Fakten zum Champions-League-Viertelfinale zwischen FC Bayern und ManCity
MEISTERBALL: Das Champions-League-Viertelfinale zwischen Bayern München und Manchester City ist das einzige Duell in der Runde der letzten Acht, in dem zwei Landesmeister aufeinandertreffen. Zugleich trifft die Nummer eins der UEFA-Klub-Rangliste (FC Bayern) auf die Nummer zwei (ManCity).
KONSTANZ: Manchester City hat als einzige Mannschaft in den vergangenen sechs Jahren mindestens das Viertelfinale der Champions League erreicht. Der FC Bayern ist mit insgesamt 21 Teilnahmen am Viertelfinale Rekordhalter.
SCHALLMAUER: Thomas Müller könnte der erst dritte Spieler werden, der 100 Siege in der Champions League feiern darf - bislang steht er bei 99. Häufiger gewonnen haben in der Königsklasse nur Cristiano Ronaldo (115 mit Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin) und der langjährige spanische Nationaltorhüter Iker Casillas (101 mit Real Madrid und dem FC Porto).
UNENTSCHIEDEN: Sechsmal trafen der FC Bayern und ManCity bislang in der Champions League aufeinander, jeweils in Gruppenspielen. Die Bilanz: Drei Siege FC Bayern, drei Siege ManCity.
ManCity hat seine letzten zehn Heimspiele in der Champions League gegen deutsche Mannschaften mit 39:10 Toren gewonnen. Der FC Bayern ist seit vier Auswärtsspielen gegen englische Mannschaft unbesiegt (3 Siege, 1 Unentschieden).
7.22 Uhr: Matthäus sieht Manchester City im Vorteil und kritisiert Kimmich
Lothar Matthäus (62) sieht leichte Vorteile für den englischen Meister. "51:49 würde ich sagen. Aber auch nur, weil Manchester aktuell in der besten Form der Saison ist. Die Bayern sind möglicherweise nicht ganz auf dem Höhepunkt", schrieb der 62-Jährige in seiner Kolumne für den TV-Sender Sky.
Es werde "darauf ankommen, dass Erling Haaland nicht allzu viele Tore schießt und man ihn im Verbund verteidigt."
Dass bei den Bayern Druck herrsche, habe etwa die provokante Jubelgeste Joshua Kimmichs (28) nach dem 1:0 beim SC Freiburg gezeigt, meinte der frühere Bayern-Kapitän. Er könne dies "zwar von der Emotion her verstehen", schrieb Matthäus, "aber ein Spieler des FC Bayern und der Nationalmannschaft muss sich ein bisschen besser im Griff haben und nicht so überschwänglich agieren." Daran sehe man auch, "wie hoch der Druck momentan ist. Das war so aber nicht nötig. Da freue ich mich dezenter."
Kimmich hatte nach dem Auswärtssieg im Breisgau mit beiden geballten Fäusten in Richtung der Freiburger Fans gejubelt und erklärt, dies sei der puren Emotion geschuldet gewesen.
Titelfoto: RONNY HARTMANN / AFP