München - Die Niederlage des FC Bayern gegen den BVB war vor allem auch mit Blick auf die Art und Weise schmerzhaft. Dietmar Hamann (50) lässt kein gutes Haar an Coach Thomas Tuchel (50) - und hat einen Favoriten für dessen Posten.

Der Rekordmeister müsse dringend "einen Impuls setzen, das war ein Offenbarungseid", erklärte der frühere Nationalspieler bei "Sky90". Hamann legte entsprechend nach: "Du kannst dir nicht erlauben, die Saison einfach so ausklingen zu lassen." Rums!

Die eigentlich zwischenzeitlich abgeklungene Frage, ob Tuchel nicht schon früher als zum Saisonende vor die Tür gesetzt werden sollte, hat neuen Wind.

Laut dem Experten sei die Führungsetage des FC Bayern aufgrund des Auftretens des Trainers zum Handeln praktisch gezwungen. Ein sofortiges Aus sei eigentlich alternativlos, die Bilanz spreche eine mehr als klare Sprache - und zwar gegen Tuchel.

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Die derzeit alles entscheidende Frage laute, ob man in ebenjener Konstellation die "bestmögliche Chance" auf das Weiterkommen in der Champions League gegen den FC Arsenal habe. Hamanns knallharte Antwort: "Nein!" Das habe man im Kräftemessen mit der Borussia aus Dortmund deutlich gesehen.

Die Folge? Die Bosse müssten sich dem 50-Jährigen zufolge an der Säbener Straße ernsthaft Gedanken machen, ob sie für die letzten acht oder zehn Wochen der Spielzeit nicht einen neuen starken Mann an die Seitenlinie stellen wollen.

Doch wer könnte das Ruder übernehmen und wäre vor allem überhaupt dazu geeignet, den begehrten Henkelpott ins Visier nehmen zu können? Hamann schlug ohne großes Zögern José Mourinho (61) vor.

Der extrem erfahrene Portugiese, der bei AS Rom Mitte Januar seinen Posten hatte räumen müssen, sei "ein fachlich hervorragender Mann". Er könne sich gut vorstellen, dass Mourinho sich selbst sage, "die acht bis zehn Wochen mache ich". "Und wenn es gut läuft noch ein weiteres Jahr", sagte Hamann.

Immerhin sei der Rekordmeister "immer noch eine große Nummer" und die Möglichkeit auf den Titel in der Königsklasse nicht alltäglich. "Ich könnte mir vorstellen, dass Mourinho nach München läuft, wenn er die Chance bekäme, diese Mannschaft für die nächste acht bis zehn Wochen zu trainieren."

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Für den ehemaligen Technischen Direktor der Münchner, Michael Reschke (66), hat das Tagesgeschäft ebenfalls klare Priorität, alles Perspektivische könne man hinten anschließen. "Es geht doch nur um eines: Was ist im Moment das Beste für den Klub?"

Reschke machte aus seinen erheblichen Zweifeln an Tuchel keinerlei Hehl und erklärte mit Blick auf die von Hamann ins Spiel gebracht sofort verfügbare Traineralternative: "Mourinho ist ein Motivationskünstler. Der hat Aura, der hat Strahlkraft. Ich sage nicht, er ist die Lösung. Aber das ist zumindest ein Gedankenansatz, den man diskutieren muss."