FC Bayern: Dieses Leihgeschäft war ein Schuss in den Ofen - besonders für Tuchel!
München - "Ein bisschen verwundert war ich schon", hatte Josip Stanisic (23) gesagt, als der FC Bayern ihn im Sommer an Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen auslieh. Der erhoffte Sprung für den Rechtsverteidiger ist aber bislang ausgeblieben. Vor allem FCB-Trainer Thomas Tuchel (50) dürfte das Leihgeschäft im Nachhinein wurmen.
Stanisic hatte damals selbst auf ein Leihgeschäft gepocht. Noussair Mazraoui (26) hatte sich in der Vorbereitung in München als Stammspieler auf rechts hinten durchgesetzt und die Zukunft von Benjamin Pavard (27) war noch ungewiss gewesen.
"Es war auch ein Hin und Her. Ich wusste nie: Bleibt Benji, geht Benji, und was ist mit mir?", erklärte der kroatische Nationalspieler damals und meinte, dass er "richtig Bock" auf das Projekt Leverkusen habe.
Diese Anfangseuphorie ist verflogen. Lediglich ein einziges Mal brachte Bayer-Coach Xabi Alonso (42) den 23-Jährigen in der Bundesliga von Beginn an.
In München, wo er zum Profi ausgebildet wurde, hätte Stanisic wohl mittlerweile deutlich mehr Einsätze. Tuchel klagt seit Pavards Abgang über die dünne Personaldecke in der Defensive.
FC-Bayern-Leihgabe Stanisic: "Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde, es ist alles perfekt"
"Es könnte besser laufen für mich persönlich", sagte Stanisic nach dem 3:1-Sieg mit Bayer Leverkusen im Pokal-Achtelfinale gegen den SC Paderborn.
"Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde, es ist alles perfekt. Aber es hilft nichts, schlechte Stimmung in die Mannschaft zu bringen. Natürlich gibt es Tage, wo ich besser drauf bin und andere, wo es schlechter ist. Aber das liegt an meinem Naturell, immer spielen zu wollen."
An Odilon Kossounou (22) kommt Stanisic gerade nicht vorbei. "Ich bin später dazu gekommen, dann war ich krank, und Odi macht es überragend", erklärte der Defensiv-Allrounder dazu.
Doch nach der Winterpause sind Kossounou und sein Abwehr-Kollege Edmond Tapsoba (24) beim Afrika-Cup im Einsatz. Dann wird Xabi Alonso auf Stanisic setzen.
Das Nachsehen haben in jedem Fall die Bayern, die wohl nun auf teure Transfers oder Leihen im Winter setzen werden müssen.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa